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Ein Pladoyer für das Leben
[/B][/B]
Mein Vater ist nur mit knapper Not lebend aus dem zweiten Weltkrieg zurückgekommen. Meine ältere Schwester erzählte mir, dass er bei einem seiner ersten Einkäufe in einem Geschäft hier in Ostfriesland vor Entkräftung ohnmächtig geworden ist. -
Mein Großvater war im ersten Weltkrieg in Frankreich. Weil sich ein Offizier von ihm beleidigt fühlte, entschieden Vorgesetzte, ihn direkt an der Frontlinie an einen Baum binden zu lassen. Das wäre schlimm gewesen, denn er hatte fünf Kinder und eines davon war meine Mutter.
Er hat dann zu einem Trick gegriffen, um zu überleben. Er sagte in strammer Haltung: „Ein deutscher Soldat lässt sich nicht an einen Baum binden!“ Das fanden die Vorgesetzten einleuchtend: Ehre vor Leben – und die Sache war erledigt. –
Ich gehe noch weiter zurück und beziehe mich auf Schilderungen früherer Vorfahren. Eine Mutter hatte elf Kinder (wovon eines meine Großmutter war), eigentlich waren es vierzehn, aber drei waren nach der Geburt gestorben.-
Manche machten sich Sorgen um kranke Kühe, andere hatten Sorgen, ihr Geld für geleistete Arbeit zu erhalten. Alle Aufzeichnungen enden ungefähr beim dreißigjährigen Krieg. Kein Wunder, denn davor waren die Überlebenschancen noch weitaus geringer.
Aber eines ist von Bedeutung, denn sonst säße ich nicht hier: Alle meine Vorfahren haben überlebt, von Generation zu Generation, unter wesentlich schwierigeren Bedingungen, als wir sie heute haben.
Manche sind vielleicht an der Pest erkrankt und haben knapp überlebt, andere waren Flüchtlinge und haben überlebt, andere überstanden Hungersnöte und Kriege – aber alle haben überlebt und hatten noch Kraft und Zuversicht, eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen.
Es gibt endlos viele Versuche, das menschliche Dasein mit einem Sinn zu erfüllen und Orientierungshilfen zu finden: Seien es nun die Jahreszeiten oder die Sterne (Sommer- und Wintersonnenwende) oder seien es Naturreligionen, die eine Gottheit in Pflanzen , Tieren oder Vulkanen vermuten.
Aber es gibt keine Orientierung: Richtet sich der Blick nach außen, ist da das unendliche Weltall, ohne Erklärung, ohne Erkenntnis zu Fragen, die wir so gerne beantwortet hätten. Der Blick nach innen ist ebenso ohne Ergebnis: Dringt man immer tiefer in die Mikrostrukturen ein, bleibt ebenso: Nichts.
Es gibt keinen Nachweis für Materie, man ist sich lediglich sicher, dass es eigentlich davon irgendwo ein bisschen geben müsste. Sinnigerweise werden diese vermuteten Teilchen (die sog. Higgs-Bosonen) "Gottesteilchen" genannt.
Weshalb dieser thematische Exkurs: Wenn eines als Orientierung sichtbar ist, dann ist es der unbändige Lebenswille, der Drang von Generation zu Generation, weiterzumachen. Dieser „göttliche Auftrag“ ist überall sichtbar, bei Pflanzen, Tieren und Menschen. Welchen Sinn dieser Auftrag hat, wissen wir nicht, wir sehen nur, dass es ihn ganz offensichtlich gibt.
Und deswegen erfüllt es mich mit einem so „heiligen Zorn“ wenn Menschen, egal wo das Leben sie hingestellt hat, nur an das „Heute“ denken. Konsum anstatt Kinder, Lifestyle anstatt Kinder, Eitelkeit statt Kinder.
Und eine der schlimmsten Sünden ist es, künftigen Generationen die Existenzgrundlagen zu nehmen: In Form von Pensionen und Renten, die sie bezahlen müssen. Und in Schuldenbergen der öffentlichen Hand, für die sie geradestehen müssen.
Mindestens ebenso schlimm ist es, dass die Medien und deren Leitfiguren das Kinderkriegen als „nicht stylisch“ gebrandmarkt haben.
Es tut mir nicht im Geringsten leid, wenn die ProtagonistInnen dieser geschichtsvergessenen und verblödeten Bewegung irgendwann alt im Kreise ihrer GeschlechtsgenossInnen im Mehrgenerationenhaus hocken und die alten Emma-Ausgaben der siebziger und achtziger Jahre lesen (wenn sie es noch können).
Ich erinnere mich auch gut an die mediale Hinrichtung von Eva Herman. Sie hatte Publikationen zur Familienpolitik veröffentlicht, die nicht dem Zeitgeist entsprachen. Diese wichtigen Diskussionsbeiträge wurden mit Hilfe der „Nazi-Keule“ zerstört.
Sie hatte in einer Pressekonferenz auf das Familienbild des dritten Reiches Bezug genommen, sich aber gleichzeitig deutlich von der Politik des Dritten Reiches distanziert. Es ging auch gar nicht um das dritte Reich, es ging um die Familientradition, die aus frühester Zeit bis ins dritte Reich hinein gedauert hatte.
Sie wurde in einer Talk-Show von Herr Johannes B. Kerner (den sie vielleicht aus der Wurst-Reklame kennen), auf „offener Bühne“ hinausgeworfen – quasi medial hingerichtet.
Ihr Vertrag als Tagesschau-Sprecherin wurde beendet. Mich erinnert das an eine Zille-Zeichnung aus dem alten Berlin, wo ein Polizist am Schluss zu einem Delinquenten sagt „....und ausgewiesen wern se ooch noch!“
Diskussionen, Anregungen und Ideen „pro Familie mit Kindern“ sind nicht erwünscht. Es ist allenfalls eine quantitative Diskussion erlaubt: Mehr Kita-Plätze, mehr Kindergeld, mehr Elternfreizeit usw. - aber das sind begleitende Aspekte: Es muss in allererster Linie darum gehen, den Kinderwunsch wieder zur normalsten Sache der Welt zu machen.
En vogue sind allerdings Diskussionen um das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben, Patchwork-Familien, Allein-Erziehende, Single-Haushalte usw. Nur: Ein breite mediale Diskussion darüber, wie man traditionellen Familien das Leben erleichtern kann, die findet so gut wie nicht statt.
Das Gefühl für den Wert der Familie ist politisch und medial erschlagen worden. Weiß´ der Teufel warum. Es ist Zeit das zu ändern.
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Mein Vater ist nur mit knapper Not lebend aus dem zweiten Weltkrieg zurückgekommen. Meine ältere Schwester erzählte mir, dass er bei einem seiner ersten Einkäufe in einem Geschäft hier in Ostfriesland vor Entkräftung ohnmächtig geworden ist. -
Mein Großvater war im ersten Weltkrieg in Frankreich. Weil sich ein Offizier von ihm beleidigt fühlte, entschieden Vorgesetzte, ihn direkt an der Frontlinie an einen Baum binden zu lassen. Das wäre schlimm gewesen, denn er hatte fünf Kinder und eines davon war meine Mutter.
Er hat dann zu einem Trick gegriffen, um zu überleben. Er sagte in strammer Haltung: „Ein deutscher Soldat lässt sich nicht an einen Baum binden!“ Das fanden die Vorgesetzten einleuchtend: Ehre vor Leben – und die Sache war erledigt. –
Ich gehe noch weiter zurück und beziehe mich auf Schilderungen früherer Vorfahren. Eine Mutter hatte elf Kinder (wovon eines meine Großmutter war), eigentlich waren es vierzehn, aber drei waren nach der Geburt gestorben.-
Manche machten sich Sorgen um kranke Kühe, andere hatten Sorgen, ihr Geld für geleistete Arbeit zu erhalten. Alle Aufzeichnungen enden ungefähr beim dreißigjährigen Krieg. Kein Wunder, denn davor waren die Überlebenschancen noch weitaus geringer.
Aber eines ist von Bedeutung, denn sonst säße ich nicht hier: Alle meine Vorfahren haben überlebt, von Generation zu Generation, unter wesentlich schwierigeren Bedingungen, als wir sie heute haben.
Manche sind vielleicht an der Pest erkrankt und haben knapp überlebt, andere waren Flüchtlinge und haben überlebt, andere überstanden Hungersnöte und Kriege – aber alle haben überlebt und hatten noch Kraft und Zuversicht, eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen.
Es gibt endlos viele Versuche, das menschliche Dasein mit einem Sinn zu erfüllen und Orientierungshilfen zu finden: Seien es nun die Jahreszeiten oder die Sterne (Sommer- und Wintersonnenwende) oder seien es Naturreligionen, die eine Gottheit in Pflanzen , Tieren oder Vulkanen vermuten.
Aber es gibt keine Orientierung: Richtet sich der Blick nach außen, ist da das unendliche Weltall, ohne Erklärung, ohne Erkenntnis zu Fragen, die wir so gerne beantwortet hätten. Der Blick nach innen ist ebenso ohne Ergebnis: Dringt man immer tiefer in die Mikrostrukturen ein, bleibt ebenso: Nichts.
Es gibt keinen Nachweis für Materie, man ist sich lediglich sicher, dass es eigentlich davon irgendwo ein bisschen geben müsste. Sinnigerweise werden diese vermuteten Teilchen (die sog. Higgs-Bosonen) "Gottesteilchen" genannt.
Weshalb dieser thematische Exkurs: Wenn eines als Orientierung sichtbar ist, dann ist es der unbändige Lebenswille, der Drang von Generation zu Generation, weiterzumachen. Dieser „göttliche Auftrag“ ist überall sichtbar, bei Pflanzen, Tieren und Menschen. Welchen Sinn dieser Auftrag hat, wissen wir nicht, wir sehen nur, dass es ihn ganz offensichtlich gibt.
Und deswegen erfüllt es mich mit einem so „heiligen Zorn“ wenn Menschen, egal wo das Leben sie hingestellt hat, nur an das „Heute“ denken. Konsum anstatt Kinder, Lifestyle anstatt Kinder, Eitelkeit statt Kinder.
Und eine der schlimmsten Sünden ist es, künftigen Generationen die Existenzgrundlagen zu nehmen: In Form von Pensionen und Renten, die sie bezahlen müssen. Und in Schuldenbergen der öffentlichen Hand, für die sie geradestehen müssen.
Mindestens ebenso schlimm ist es, dass die Medien und deren Leitfiguren das Kinderkriegen als „nicht stylisch“ gebrandmarkt haben.
Es tut mir nicht im Geringsten leid, wenn die ProtagonistInnen dieser geschichtsvergessenen und verblödeten Bewegung irgendwann alt im Kreise ihrer GeschlechtsgenossInnen im Mehrgenerationenhaus hocken und die alten Emma-Ausgaben der siebziger und achtziger Jahre lesen (wenn sie es noch können).
Ich erinnere mich auch gut an die mediale Hinrichtung von Eva Herman. Sie hatte Publikationen zur Familienpolitik veröffentlicht, die nicht dem Zeitgeist entsprachen. Diese wichtigen Diskussionsbeiträge wurden mit Hilfe der „Nazi-Keule“ zerstört.
Sie hatte in einer Pressekonferenz auf das Familienbild des dritten Reiches Bezug genommen, sich aber gleichzeitig deutlich von der Politik des Dritten Reiches distanziert. Es ging auch gar nicht um das dritte Reich, es ging um die Familientradition, die aus frühester Zeit bis ins dritte Reich hinein gedauert hatte.
Sie wurde in einer Talk-Show von Herr Johannes B. Kerner (den sie vielleicht aus der Wurst-Reklame kennen), auf „offener Bühne“ hinausgeworfen – quasi medial hingerichtet.
Ihr Vertrag als Tagesschau-Sprecherin wurde beendet. Mich erinnert das an eine Zille-Zeichnung aus dem alten Berlin, wo ein Polizist am Schluss zu einem Delinquenten sagt „....und ausgewiesen wern se ooch noch!“
Diskussionen, Anregungen und Ideen „pro Familie mit Kindern“ sind nicht erwünscht. Es ist allenfalls eine quantitative Diskussion erlaubt: Mehr Kita-Plätze, mehr Kindergeld, mehr Elternfreizeit usw. - aber das sind begleitende Aspekte: Es muss in allererster Linie darum gehen, den Kinderwunsch wieder zur normalsten Sache der Welt zu machen.
En vogue sind allerdings Diskussionen um das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben, Patchwork-Familien, Allein-Erziehende, Single-Haushalte usw. Nur: Ein breite mediale Diskussion darüber, wie man traditionellen Familien das Leben erleichtern kann, die findet so gut wie nicht statt.
Das Gefühl für den Wert der Familie ist politisch und medial erschlagen worden. Weiß´ der Teufel warum. Es ist Zeit das zu ändern.