Du vermischst hier zwei Dinge, nämlich persönliche Hilfsbereitschaft und Politik.
In einer Demokratie, die sich als Wertegemeinschaft versteht, lässt sich das nicht trennen. Die Politik darf nicht hinter jedem Trend herlaufen. Sie hat dafür zu sorgen, dass die Werte der Mehrheit umgesetzt werden, und dass bei konfligierenden Werten der höher stehende sich durchsetzt. Dabei muss sie auch mittelfristige Folgen berücksichtigen.
1. ich würde auch Flüchtlinge aufnehmen, weil ich ein hilfbereiter Mensch bin und wenn es brennt müssen alle löschen. Allerdings ist meine Wohnung zu klein - und sie ist zu klein, WEIL ich ein Mensch mit ethischen Prinzipien bin.
Das bedeutet nicht, dass Du nicht helfen könntest. Wenn Dir die Hilfe ein ernsthaftes Bedürfnis ist, wirst Du Wege finden, wie Du Dich einbringen kannst.
2. Das hat NICHTS mit der Politik zu tun. Die Flüchtlingspolitik wird bewirken, dass es nicht genügend Freiwillige gibt. Danach kommt der Zwang, so dass die Hilfsbereitschaft der Menschen auf die Probe gestellt wird. Man erkennt den Teufel (fehlende Ethik) an der Tatsache, dass er die ganze Hand will, wenn man den kleinen Finger gibt. Kurz danach will er dann den ganzen Menschen.
Woher willst Du das wissen? Große Aufgaben löst man Schritt für Schritt. Je größer die Probleme sind, um so größer ist die Befriedigung, wenn man sie gelöst hat. Das gibt wieder neue Energie.
3. Das Flüchtlingsproblem ist, dass es nicht auf dem Rücken der Freiwilligen (der wäre breit), sondern auf dem Rücken der Sozialschwachen ausgetragen wird. Die Freiwilligen, werden mehrheitlich nicht in die Lage kommen, Flüchtlinge aufzunehmen - sie werden vor allem nicht in die Lage kommen welche aufnehmen zu MÜSSEN, denn dann wären sie ja keine Freiwilligen mehr. Die Sozialschwachen werden aber in die Lage kommen mit den Flüchtlingen konkurrieren zu müssen.
Der Begriff "sozialschwach" sagt mehr über Dich aus als über die Menschen, die Du meinst. Ich nehme an, dass Du Menschen mit wenig Geld meinst. Das sind aber die, die meist proportional freigiebiger sind als wohlhabendere. Zu den kostbarsten Gütern, die Du Flüchtlingen zukommen lassen kannst, gehört Zeit.
Das Argument von der Konkurrenz der Flüchtlinge mit der Unterschicht wird gerne von Gegnern der Zuwanderung gebraucht. Da wird dann je nach Argumentationslage behauptet, dass die Flüchtlinge nur in unsere soziale Hängematte wollten oder dass sie uns Arbeitsplätze wegnehmen. Es sind doch angeblich nur die wohlhabenderen, die sich eine solche Flucht leisten konnten.
Niemand kann die Entwicklung genau vorhersagen. Unsere Volkswirtschaft wird wachsen. Durch die Zuwanderung wird sich unsere Gesellschaft verjüngen.
Die Freiwilligen ruhen sich daher auf dem Rücken der Sozialschwachen aus. Ihre Freiwilligkeit ist nur ein Mittel der Abgrenzung und daher KEINE Soldarität.
Du versuchst einen Keil in die Gesellschaft zu treiben. Solche Zusammenhänge bestehen nicht.
Darum ist die Flüchtlingspolitik verantwortungslos und zwar OBWOHL es Freiwillige gibt. Das Flüchtlingsproblem wird sehr schnell zu Unruhen und Gewalt führen: Sozialschwache gegen Flüchtlinge.
Wir stehen am Anfang. Die Flüchtlingspolitik beschränkt sich bisher noch auf Aufnahme und Verteilung. Aber Du weißt schon, wie es enden wird. Was ist eigentlich so befriedigend an dieser Schwarzmalerei?
Als die DDR ihre Grenzen öffnete, gab es im Westen eine ähnliche Situation. Wir hatten keine Ahnung, wie viele kommen würden und wie wir sie unterbringen sollten. Das war uns aber auch nicht wichtig. Wir haben uns einfach für diese Menschen gefreut und angepackt. Dabei haben wir sicher auch Fehler gemacht. Schlaue Menschen wie Du hätten die Grenze geschlossen. Denn durch die Wanderungsbewegung von Ost nach West wurde eine schnelle Vereinigung nötig. Die Folgekosten waren so astronomisch, dass, wenn man sie vorausgeahnt hätte, kein vernünftiger Mensch angenommen hätte, dass wir das stemmen könnten.
Die richtige Politik wäre, die URSACHEN zu bekämpfen und solange das noch nicht wirkt, Flüchtlinge aufzunehmen, zahlenmäßig UND zeitlich befristet und darüber nicht zu lügen, sondern die Zwangslage anzuerkennen und sich damit konstruktiv abzufinden. Frau Merkel bildet mit ihrem dummen Geschwätz einen Anreiz zu flüchten und die Ursachen zu ignorieren. Das ist auf jeden Fall verantwortungslos.
Erst durch den Druck der Migrationsbewegung wird eine Politik möglich, die Migration unnötig macht. Bisher haben wir an der Ausbeutung dieser Länder so gut verdient, dass wir ein paar Flüchtlinge in Kauf nehmen konnten. Nun wird sich die Kosten-Nutzen-Rechnung umkehren.
Das "dumme Geschwätz" von Merkel hatte sowohl innenpolitische als auch außenpolitische Strahlkraft, von der wir noch gut profitieren können, wenn wir das geschickt weiter führen.