Falls sich noch wer an die 70er erinnert, oder wahlweise Google dazu bemüht, damals gab es in Deutschland echte Vollbeschäftigung und die Unternehmen haben ihre Fachkräfte dadurch bekommen, dass sie sie schlicht ausgebildet haben.
Damals sind Unternehmen in die Schulen gegangen, haben vor Ort die besten Schüler gesucht und denen schon vor Schulabschluss eine Ausbildung mit anschliessender garantierter Übernahme angeboten.
Klar, da vergingen für das Unternehmen bis zu 5 Jahre bevor eine so gefundene Fachkraft einsatzbereit war, aber anders waren Fachkräfte halt nicht zu bekommen.
Trotzdem haben schon damals viele von den Schülern die von Unternehmen angesprochen wurden abgelehnt, weil ihnen die Bezahlung nicht gereicht hat, was dazu geführt hat, dass die Löhne für Fachkräfte damals saftig gestiegen sind.
DAS ist Fachkräftemangel.
Heute haben wir keinen Mangel an Fachkräften, wie haben lediglich einen Mangel an Bereitschaft bei den Unternehmen Fachkräfte anständig zu bezahlen sowie einen massiven Mangel an Bereitschaft neue Fachkräfte auszubilden.
Hat man diesen Mangel an Ausbildungsplätzen aber einmal ein paar Jahre schleifen lassen, dann hat man ein Loch im Markt, denn selbst wenn ein Unternehmen heute mit der Ausbildung von Fachkräften anfangen würde, dann würde das zuerst mal 3-5 Jahre massive Kosten bedeuten die sich erst danach amortisieren würden und so weit im Voraus planen die Unternehmen heutzutage nicht mehr.
Davon abgesehen ist es deutlich viel billiger anderen Unternehmen deren Fachkräfte abzuwerben, ergo versuchen ALLE fertig ausgebildete Fachkräfte irgendwo abzuwerben, aber Ausbildungsplätze werden, WENN sie denn überhaupt angeboten werden, so schlecht bezahlt, dass keine Sau in Betracht zieht so einen Ausbildungsplatz anzunehmen.
Bestes Beispiel die Altenpfleger, die müssen zur Ausbildung noch Geld mitbringen.
Pflegenachwuchs muss für Berufsschule zahlen | https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Pflegenachwuchs-muss-fuer-Berufsschule-zahlen,altenpflege175.html