Nein, durchaus nicht! Ich hatte Dich bisher als einen, zwar neoliberal orientierten, etwas in manchen Zeitgenossen, aber mit zum Teil durchaus nachzuvollziehenden Gedankengängen eingeschätzt
wenn man
Keine Angst, ich brauche Dir keine Worte im Mund herum drehen, das machst Du und Dein nüchterner Kumpel zur Genüge!
Sollte es Dir noch nicht aufgefallen sein, mein Haus wurde nicht (per Paketbote vielleicht???) „geliefert“, sondern auf einem zuvor von mir erworbenen Grundstück „ schlüsselfertig“ errichtet.
Ich hatte Dich bereits darauf hin gewiesen, dass wir aufgrund festgestellter, diverser Mängel den Einzug so gut es ging, hinaus gezögert hatten, irgend wann allerdings mussten wir aus unserer Mietwohnung raus, der Kündigungstermin war bereits um mehrere Monate überschritten, unser Nachwuchs war inzwischen da und das Haus war seit langem bis auf einige noch zu beseitigende, offensichtliche Mängel fertig. Diese offensichtlichen Mängel wurden auch anstandslos anerkannt und gesetzte Beseitigungstermine bestätigt, kostete die Firma ja auch nicht allzuviel und inzwischen bestand eigentlich kein Grund mehr in das neue Haus einzuziehen. Es wurde auch das Blaue vom Hinmel versprochen, wie gesagt, Bagatellmöngel wurden schnellstmöglich beseitigt. Doch dann kam der 1. Winter, zunächst wurde nur der Fensterkasten im Badezimmer schwarz, der Bauunternehmer erteilte uns Nachhilfe darin, wie man richtig lüftet, ein von uns bestellter und bezahlter Sachverständiger dagegen sah das Schimmelproblem vor allem darin begründet, dass die Firma die normalerweise übliche Zwangsentllüftung im Bad schlicht und ergreifend einfach „vergessen“ hatte. Doch das war eigentlich nur der Anfang, die beiden Kinderzimmer, das erste wurde inzwischen benötigt und daher benutzt, wies ebenfalls Stockflecken in den äußeren Raumecken auf, die größer und größer wurden, dagegen konnte nicht mehr angelüftet werden. Die Baufirma versuchte Abhilfe, bis zum nächsten Winter half es auch, um dann wieder mit voller Dröhnung zuzuschlagen. Langsam näherte sich das Ende der Gewährleistung, die Baufirma versprach zwar Abhilfe, konnte oder wollte aber keine Termine zwecks Abhilfe zusagen. Da das Ende der Gewährleistungsfrist immer näher rückte, verlangte ich vom Baulöwen durch Einschreiben/Rückschein eine verbindliche Erklärung und Zusage zwecks Mängelbeseitigung, keine Reaktion, der Ablauf der Gewährleistungsfrist rückte näher, ich musste also handeln. Und so leitete ich dann umgehend zwecks Sicherung des Beweises und vor allen Dingen zwecks Unterbrechung der inzwischen drohenden Verjährung ein Beweissicherungsverfahren ein, damit wurde die Verhährung unterbrochen und begann neu zu zählen…Was dann folgte, kann man nur als abermalige Verzögerungs- und Verschleierungstaktiken bezeichnen. Vom zuständigen Amtsgericht wurde ein Gutachter bestellt, der meine behaupteten Mängel restlos bestätigte, darüber hinaus fand er weitere, bislang noch nicht in Erscheinung getretene Möngel mit gravierenden Ausmaßen. Ein weiteres Verfahren wegen Schadenersatz wurde angestrengt, die Baufirma versuchte nunmehr zu verharmlosen und es ging fortan um die Frage, ob die Mängel offen oder versteckt waren. Es dürfte wohl jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein, dass Kältebrücken, die zwischen innerem und äußerem Mauerwerk einzig und allein deswegen entstanden waren, weil schludrig gearbeitet worden war und
Innen und Außenwand an vielen Stellen miteinander durch Speiss verbunden waren. Gleichzeitig gab er als „Vermisstmeldung“ eine fehlende Sperrschicht aus Bitumenpappe an den Aussenwänen an, die gegen aufsteigende Mauerfeuchtigkeit schützen sollte.
Aber so „clevere“ Leute wie Du hätten das Gehabe natürlich von Anfang an sofort durchschaut und wären, anstatt in das neue Haus (bis auf die Schlussrate von 20 % war schon alles bezahlt und Kredite mussten schon bedient und die Miete weiterhin bezahlt werden) bis zur endgültigen Klärung ins Hotel gezogen statt in das eigene Haus…
Ich bewundere Leute, denen zumindest mit ihrem Mundwerk immer alles ohne jegliche Beanstandung gelingt, Hut ab!
(… wenn ich denn einen tragen würde…)