Es war immer schon so und wird auch immer so bleiben, dazu muss man keine alten, politischen Debatten raussuchen, da reicht jedes Geschichtsbuch.
Es ist auch nicht auf Deutschland begrenzt, sondern ist weltweit seit 1000den von Jahren so, nur war die bisher heftigste Entladung dieser Spaltung in Deutschland der Auslöser vom zweiten Weltkrieg und deshalb wird Deutschland immer gerne als anschauliches Beispiel verwendet.
Das Grundproblem ist immer, dass die Reichen eine winzig kleine Minderheit sind.
Damit diese winzig kleine Minderheit an der Macht bleiben kann, spalten sie die Gesellschaft in 2 Hälften, also z.B. spalten Aristokraten die Gesellschaft in Diener und Habenichtse, oder Kapitalisten spalten die Gesellschaft in fleissige Arbeiter und faule Arbeitslose.
Dann müssen sie nur noch den Dienern, bzw. den Arbeitern weis machen, dass die Habenichtse, bzw. die Arbeitslosen hinter ihrem winzigen Besitz her sind, damit die Reichen sich als Beschützer aufspielen können.
Im Zweifelsfalle, also z.B. wenn es nicht genug Arbeitslose gibt gegen die man die Arbeiter aufhetzen kann, nimmt man noch alles irgendwie Fremde oder Andersartige dazu und wenn das immer noch nicht reicht, dann halt auch noch alles was innerhalb vom eigenen Land irgendwie Anders ist, also Homosexuelle, oder Andersgläubige, oder Atheisten, Behinderte, oder (in der Vergangenheit immer sehr beliebt) ganz simpel alle Frauen die nicht ganz perfekt "keusch" waren.
Schon hat man eine Gesellschaft, in der die fast Armen die ganz Armen bekämpfen, ohne dass einer auf die Idee kommt, dass die Reichen das Problem sein könnten, so dass die Reichen an der Macht bleiben und in Ruhe ihren Reichtum geniessen können.
Im Prinzip eine prima Lösung, dumm daran ist nur, dass egal wie heftig man die ganz Armen unterdrückt, dadurch das Problem niemals gelöst wird, einfach weil die ganz Armen nie das Problem waren und auch nie sein werden.
Irgendwann merken halt die fast Armen, dass ihre Situation nicht besser, sondern im Gegenteil immer schlechter wird, ganz gleich wie drastisch die Massnahmen gegen die ganz Armen werden.
Darum sind die Reichen gezwungen im Laufe der Entwicklung immer härter gegen die Armen vorzugehen, immer mehr Menschen auszugrenzen, weil sie eine immer stärkere Begründung brauchen, mit der sie den fast Armen einreden, dass die ganz Armen das Problem sein sollen.
Logisch kann man in einer endlichen Welt die Ausgrenzung bestimmter Gruppen nicht unendlich erweitern, irgendwann kommt der Punkt, wo die Masse der Ausgegrenzten plus die Menge derer die begriffen haben wo das tatsächliche Problem liegt, so gross wird, dass die Reichen diese Masse nicht mehr unter Kontrolle halten können.
Dann werden in aller Regel die Reichen nicht nur von ihrem Reichtum, sondern gleich von ihren Köpfen getrennt, bestes Beispiel die französische Revolution, es kommt zu einem Schnitt, oder Reset, oder wie auch immer man das nennen will, so dass die Schere zwischen Arm und Reich so weit geschlossen wird, dass auch die Ärmsten im System ohne Ausgrenzung überleben können und danach ist wieder ein paar Jahrzehnte Ruhe, bis halt die Schere zwischen Arm und Reich wieder so weit offen ist, dass die Ausgrenzung wieder los geht.
Auf all dies kommt dann obendrauf noch das Problem, dass die Reichen dank immer mächtigeren Waffen in der Lage sind immer mehr Menschen zu unterdrücken bevor sie die Kontrolle verlieren, was logischerweise bedeutet, dass die Entladung, wenn die Unterdrückten sich von den Unterdrückern befreien immer heftiger wird und wenns dann noch nicht reicht, wird auch das Einflussgebiet immer grösser.
Heute beschränken sich diese Machtkämpfe längst nicht mehr auf Länder, nicht mal auf Kontinente, der Kampf läuft global und der Abstand zwischen den Reichsten und den Ärmsten, also z.B. zwischen Jeff Bezos und den Menschen in einem Slum in Sao Paulo ist heute um ein Vielfaches grösser als er unter den Pharaohs im alten Ägypten im Verhältnis zu den Sklaven war.
Nationalismus ist dabei eins der gewaltigsten Mittel was die Reichen haben, weil es für jedes beliebige Land immer ganz drastisch viel mehr Ausländer gibt als Menschen im Land leben, darum ist das Potential mit dem die einheimischen fast Armen eingeschüchtert werden können im Nationalismus geradezu gigantisch.