Ich hatte es schon vermutet, dass Deine Geistesfähigkeiten imstande sind, auch schon beim ersten Lesen die großen fetten Lettern zu begreifen.
…Es war halt so, dass ich zu faul war, diese beim rauskopieren meines Folgebeitrages zu verkleinern. Ich entschuldige mich dafür.
Es freut mich auch für Dich, dass Du Dich genötigt fühlst, zu bekennen, dass Du ihn schon länger kennst als ich (er entstammt der Feder Kurt Tucholskys ((1890-1935 S )) ).
Es spricht unbenommen für Dich, dass Du nicht von dem Bedürfnis geplagt wirst, jemanden zur Wahl überreden zu wollen.
Du schreibst:
Das sind feine bemerkenswerte Worte, die ich mir merken muß….
minimalen Anteil der Möglichkeit zur Mitbestimmung.
Minimal = sehr klein, niedrigst, winzig
Anteil = der Teil von einem Ganzen, wobei es sich um einen sehr kleinen, aber auch einen sehr großen handeln kann. Wie groß der Anteil ist, ist also nicht zwingend vorgeschrieben.
Möglichkeit = Es besteht eine Gelegenheit, etwas in die Wirklichkeit (Lebenswelt) real eintreten zu lassen. Diese Gelegenheit ist jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Sie kann eintreten, sie muß aber nicht.
Was bleibt da noch zum Mitbestimmen übrig? Und was heißt überhaupt Mitbestimmung? Deine Stimme und die der anderen bestimmen mit. Aber was
bestimmen sie
möglicherweise anteilsmäßig, minimal mit?
Und das alles, meinst Du, verschenke ich, weil ich nicht dieses System wähle. Aber wie dem auch immer sei: Verrate mir bitte einmal, was genau es ist, was Du anteilsmäßig minimal, möglicherweise mitbestimmen darfst. Zähle mal bitte einige konkrete Beispiele auf. Würde mich aufrichtig interessieren.
Du schreibst:
(eine feinsinnige Logik: Einer verschenkt die Tatsache - durch
Nichtwählen - , dass er absolut nichts zu sagen hat, und jammert dann darüber, dass er
nichts zu sagen hat.)
Abgesehen mal davon, dass ich kein Volk bin (sondern nur ein Teil), jammere ich nicht darüber, dass ich wenig, bzw. nichts zu sagen habe (nicht mal bei einer Wahl habe ich etwas zu sagen, habe nur ein Kreuzchen zu machen); denn ich kenne ja zutiefst die Gründe dafür, warum es so ist, wie es ist. Ich bekämpfe dieses System vielmehr frohen Herzens, weil es mit Demokratie so viel zu tun hat, wie der höchste Berg der Erde mit einem Sandkorn auf dem Planeten Mars.
Du schreibst:
Du gehst also wählen, um Dein Gewissen zu beruhigen, falls doch das größere Übel an die Macht gelangt….
Wo steht denn geschrieben, dass nur Du meckern darfst, bloß weil Du Dir zu Gute hältst, dass Du das größere Übel nicht gewählt hast?. Ist das ein allgemeingültiges Gesetz?
Aber die dahintersteckende Moral ist interessant: Du gehst
nicht zur Wahl, um die Partei Deines Herzens zu wählen (-ganz egal, was da kommt-, wie es ja richtig wäre, wenn man schon wie Du an dieses korrupte System glaubt ) - sondern Du wählst jene Partei, von der
Du glaubst, dass sie im Stande ist, die „bösere“ Partei durch Stimmenmehrheit zu besiegen. Solch eine Moral zeugt von hoher intellektueller Schaffenskraft. Da kann ich nur sagen: Weiter so !
Schön wird es für Dich besonders dann, wenn nach der Wahl die
böse Partei mit der
guten Partei eine Koalition eingeht.
In NR.21 schreibst Du:
Schon lustig, wie Du mit Deiner Moral. oder was es auch immer bei Dir sein mag, hin und her jonglierst, wie es Dir gerade Spaß macht Wenn die beiden dann nach der Wahl koalieren, fällt Deiner Moral bestimmt auch wieder was lustiges ein. Da kann ich nur sagen: Die Bild-Zeitung leistest hervorragende Bildungsarbeit.