Open Mind nimmt dich hier stellvertretend für mich auseinander, das spart mir die Arbeit.
Glaubst du, du wirst in Zukunft ein Niveau erreichen, für das sich ein Erwachsener nicht schämen muss? Damit ist das Thema in diesem Thread nun beendet.
Zu 15: Drogenkonsum schadet eben nicht nur der Einzelperson, sie schadet der Gemeinschaft wegen der Kosten für das Gesundheitssystem, das bekanntermaßen sozial organisiert ist, also nicht nach dem Einzelverhalten berechnet wird. Darüber hinaus schaden Drogen, weil durch die Einschränkung der Handlungs- und Denkfähigkeit Unfälle verursacht werden, es zur Vernachlässigung von Schutzbefohlenen kommt (gerade bei Cannabis sehr häufig) und die familiäre Versorgung gefährdet werden kann. Dass Gewalt verboten ist, spielt keine Rolle, denn Drogen schränken die rationale Handlungsfähigkeit ein (siehe drogeninduzierte Psychosen) und das gefährdet Dritte, deren Grundrechte massiv verletzt werden können, hierdurch.
Das Selbstschadensargument scheitert aber schon daran, dass eben große Zahlen der Konsumenten nicht in der Lage sind, so zu konsumieren, dass keine Abhängigkeit entsteht. Daher haben die Gesetze eine Selbstschutzfunktion.
Zu 14: Das Argument der Entkriminalisierung von Konsumenten kann man durchaus machen, hat aber rein garnichts mit der zugrunde liegenden Problematik zu tun.
Zu 13: 10% problematischer Konsum (auch da gibt es gänzlich andere Schätzungen, zumal sie je nach Droge stark variieren) ist eine Katastrophe für das Sozialsystem, sowohl den Gesundheitsbereich, als auch die Sozialversicherungen. Die entstehenden Kosten werden ja nicht von den 10% getragen, sondern von der Gemeinschaft abgefedert, also auch den 90% die nicht übermäßig konsumieren. Der Schaden durch entstandene Minderleistung ist hier noch garnicht eingerechnet.
Zu 12: Diese Kosten lassen sich bereits durch Entkriminalisierung der Konsumenten nachhaltig senken, es spricht keinesfalls für eine Legalisierung. Der Großteil dieser Ressourcen geht aber sowieso gegen organisierte Kriminalität und ist nicht drogenspezifisch (siehe BuPoRe).
Zu 11: Der Effekt würde sofort verpuffen durch gestiegene Gesundheitskosten und reduzierte Leistung.
Zu 10: Er hat sich um eine Milliarde verrechnet. Außerdem ist das nicht linear möglich.
Zu 9: Es ist ziemlich makaber und krank mit der Zerstörung der Gesundheit von Menschen Geld machen zu wollen. Das ist wie die Rüstungsindustrie.
Zu 8: Das ist historisch wiederlegt: Die organisierte Kriminalität in den USA ist nach der Prohibition nur in den oberflächlichen Bereichen (Speakesies und Konsumentenkriminalität) zurückgegangen, die Banden haben sich auf andere Geschäfte verlegt, zum Beispiel illegale Prostitution und Waffenschmuggel. Auch das würde in Deutschland passieren, denn die Profiteure werden ihre illegalen Quellen nicht versiegen lassen wollen. Die Kriminalität wird sich schlicht verlagern.
Zu 7: Das wäre natürlich ein Vorteil, allerdings ist das eher ein Argument gegen Drogen, denn es kann auch industriell zu Verunreinigungen kommen und es bleibt weiterhin dabei, dass man sich essentiell mit Giften vollpumpt.
Zu 6: Die Legalisierung von Drogen würde dieses Problem nicht nachhaltig lösen, denn auch hier würde der Markt neue Designs verlangen. Es käme höchstens zu einer Entschleunigung, langfristige Studien wären aber kaum durchführbar, die nicht absehbaren negativen Konsequenzen blieben bestehen.
Zu 5: Das ist ja wohl der Witz des Tages. Alkohol und Tabak werden in Deutschland von hohen Anteilen Minderjähriger konsumiert. Cannabis ist bei in Entwicklung befindlichen Gehirnen extrem schädlich, es steigt die Prävalenzrate von Psychose, amotivationalem Syndrom, Gedächtnisstörungen, Reaktionszeitdefiziten, von den negativen sozialen Effekten (geringerer Bildungserfolg etc. einmal ganz zu schweigen). Eine effektive Kontrolle wäre genauso wenig möglich, wie bei den bereits legalen Drogen. Es entstünde einfach wieder ein Schwarzmarkt, wie jetzt bereits der Fall.
Zu 4: Die legalen Drogen sind natürlich kulturell gewachsene Phänomene. Die angesprochene Studie sagt aber auch aus, dass Alkohol deswegen der Gesellschaft mehr schadet, weil die Konsumentenbasis breiter und der Stoff frei verfügbar und wesentlich billiger ist. Die schädliche Wirkung auf die Gesamtgesellschaft ist nicht rein stoffbasiert. Auch peer-preasure ist nicht vom Stoff abhängig, sondern von der jeweiligen Gruppe. Bei Alkohol ist er nur prävalenter wegen Konsumentenzahl und Verfügbarkeit. Eine Legalisierung würde das bei allen anderen Drogen ebenfalls fördern.
Zu 3: Cannabis unter medizinischer Aufsicht freizugeben, zum Beispiel im Schmerzmanagement kann durchaus sinnvoll sein. Viele Medikamente sind defacto Drogen, das ist kein wirkliches Argument. Und das Beispiel Heroin ist ja gerade wunderbar als Argument gegen Legalisierung, das hat man in der Medizin wegen der Nebenwirkungen (wie Abhängigkeit) nämlich wieder aufgegeben, weil es zu gefährlich ist.
Zu 2: Wie gesagt, in Colorado ist der Konsum von Alkohol, erkennbar an den Steuereinnahmen nicht gesunken, das Argument funktioniert einfach nicht.
Zu 1: Das Argument ist so nicht ganz richtig. In Portugal wurden nicht die Drogen entkriminalisiert, sondern der Konsum, Handel ist noch immer strafbar. Die Verfügbarkeit ist dort nicht nachhaltig angestiegen, weshalb der Konsum nicht wesentlich steigt. Aber mit dem Argument widerlegt sich die Behauptung, neue Drogen würden den Konsum bereits legaler reduzieren ja sowieso selbst.