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Welche Kritikpunkte gibt es am Keynesianismus/am neoliberalen Wirtschaftssystem?

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Ich glaube, so falsch lag Keynes gar nicht mit seiner Idee der antizyklischen Wirtschaftspolitik. Allerdings vergessen (demokratisch gewählte) Regierungen sehr oft, dass sie auch in Boom-Phasen angewendet werden muss.

D.h.: Es reicht nicht, in konjunkturell schwachen Perioden massiv von staatlicher Seite zu investieren, Abgaben zu senken etc.(Deficit Spending), um die Nachfrage wieder anzukurbeln. Im Gegenzug muss, wenn es der Nation wirtschaftlich gut geht, auch gespart werden. Steuern müssen erhöht, Staatsausgaben eingeschränkt werden, um die Staatskasse für die nächste Rezession wieder zu füllen.

Der zweite Teil wird allzu gern vergessen, was auch daran liegt, dass es kein Politiker seinen potenziellen Wählern gern erklärt, dass er in einer Phase, in der eigentlich viel Geld vorhanden ist, mehr Steuern zahlen soll und weniger Transferleistungen erhält.

Dies ist der Grund dafür, warum Keynes ein wenig in Ungnade gefallen ist und sein Modell anscheinend nicht funktioniert. Die Staaten engagieren sich nur allzu gern im Deficit Spending und nehmen Kredite auf, verpassen es aber, dieses Defizit wieder auszugleichen und Kredite so schnell wie möglich wieder abzuzahlen.
 
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Ich glaube, so falsch lag Keynes gar nicht mit seiner Idee der antizyklischen Wirtschaftspolitik. Allerdings vergessen (demokratisch gewählte) Regierungen sehr oft, dass sie auch in Boom-Phasen angewendet werden muss.

D.h.: Es reicht nicht, in konjunkturell schwachen Perioden massiv von staatlicher Seite zu investieren, Abgaben zu senken etc.(Deficit Spending), um die Nachfrage wieder anzukurbeln. Im Gegenzug muss, wenn es der Nation wirtschaftlich gut geht, auch gespart werden. Steuern müssen erhöht, Staatsausgaben eingeschränkt werden, um die Staatskasse für die nächste Rezession wieder zu füllen.

Der zweite Teil wird allzu gern vergessen, was auch daran liegt, dass es kein Politiker seinen potenziellen Wählern gern erklärt, dass er in einer Phase, in der eigentlich viel Geld vorhanden ist, mehr Steuern zahlen soll und weniger Transferleistungen erhält.

Dies ist der Grund dafür, warum Keynes ein wenig in Ungnade gefallen ist und sein Modell anscheinend nicht funktioniert. Die Staaten engagieren sich nur allzu gern im Deficit Spending und nehmen Kredite auf, verpassen es aber, dieses Defizit wieder auszugleichen und Kredite so schnell wie möglich wieder abzuzahlen.

Wie sollen die Regierungen das auch durchführen?
In der Rezession sollen sie Schulden machen(Geldmenge erhöhen) um die Wirtschaft "anzukurbeln", um staatl., oft sinnlose, Investitionsprojekte finanzieren, und in Boomzeiten können sie nicht zurückzahlen, weil sie die Geldmenge auch ausweiten müssen.
Dort liegt Keynes sein Denkfehler. In der Rezession muß mit der Warenmenge auch die Geldmenge sinken, wäjrend im Boom genau das umgedrehte passieren muß. Nur so bleibt das System stabil. Im Kapitalismus gibts dafür aber keinerlei Instrument. Die Geldmenge muß zwangsläufig ständig steigen, egal wie hoch der Bedarf an eigendlichem Tauschmittel Geld ist.
Irgendein kluger Mann hat mal berechnet, das die zum Tausch von Waren und Dienstleistungen notwendige Mnege an Geld 2-5% der gesamten heutigen Geldmenge ausmacht...Wahrscheinlich ist der Satz inzwischen noch niedriger.
Der Rest wabert als virtuelle Anlage um die Welt und entzieht der realen Wirtschaft die Kraft, und sorgt für den Wachstumszwang......
 
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Wie sollen die Regierungen das auch durchführen?
...
Irgendein kluger Mann hat mal berechnet, das die zum Tausch von Waren und Dienstleistungen notwendige Mnege an Geld 2-5% der gesamten heutigen Geldmenge ausmacht...Wahrscheinlich ist der Satz inzwischen noch niedriger.
Der Rest wabert als virtuelle Anlage um die Welt und entzieht der realen Wirtschaft die Kraft, und sorgt für den Wachstumszwang......

Ergo müßte man diesem Rest doch nur klarmachen, daß er damit aufhören soll …?
 
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So, abgehakt - das Thema war ein anderes, und du wirst eh nicht konkret auf meine Äußerungen antworten können. :cool: Jetzt fehlts bloß noch, daß hier einer mit Freigeld kommt... ;-D

Ich denke eher, dir fällt nichts mehr ein, was deinen bisherigen Beiträgen hier noch mehr Ehre machen könnte. Oder doch?
 
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Wie sollen die Regierungen das auch durchführen?
In der Rezession sollen sie Schulden machen(Geldmenge erhöhen) um die Wirtschaft "anzukurbeln", um staatl., oft sinnlose, Investitionsprojekte finanzieren, und in Boomzeiten können sie nicht zurückzahlen, weil sie die Geldmenge auch ausweiten müssen.
Dort liegt Keynes sein Denkfehler. In der Rezession muß mit der Warenmenge auch die Geldmenge sinken, wäjrend im Boom genau das umgedrehte passieren muß. Nur so bleibt das System stabil. Im Kapitalismus gibts dafür aber keinerlei Instrument. Die Geldmenge muß zwangsläufig ständig steigen, egal wie hoch der Bedarf an eigendlichem Tauschmittel Geld ist.
Irgendein kluger Mann hat mal berechnet, das die zum Tausch von Waren und Dienstleistungen notwendige Mnege an Geld 2-5% der gesamten heutigen Geldmenge ausmacht...Wahrscheinlich ist der Satz inzwischen noch niedriger.
Der Rest wabert als virtuelle Anlage um die Welt und entzieht der realen Wirtschaft die Kraft, und sorgt für den Wachstumszwang......

Es geht doch Keynes gar nicht nur um die Steuerung der Geldmenge. Da bleiben noch so viele andere Instrumente und Ansätze.
Zentral ist einfach, dass das Defizit, in das sich der Staat in der Rezession begibt, in der Boomphase durch Sparmaßnahmen wieder ausgeglichen werden muss.

Kleines Bsp.:
In der Krise investiert der Staat viel in soziale Transferzahlungen, um z.B. trotz steigender Arbeitslosigkeit die Privatnachfrage nicht einbrechen zu lassen. Außerdem springt der Staat selbst als Nachfrager ein, um Engpässe ansatzweise auszugleichen.
Im konjunkturellen Aufschwung muss (und kann) dann an dieser Stelle wieder gespart werden. Zudem können die Steuern angehoben werden, um die Kassen wieder zu füllen.
 
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Es geht doch Keynes gar nicht nur um die Steuerung der Geldmenge. Da bleiben noch so viele andere Instrumente und Ansätze.
Zentral ist einfach, dass das Defizit, in das sich der Staat in der Rezession begibt, in der Boomphase durch Sparmaßnahmen wieder ausgeglichen werden muss.

Kleines Bsp.:
In der Krise investiert der Staat viel in soziale Transferzahlungen, um z.B. trotz steigender Arbeitslosigkeit die Privatnachfrage nicht einbrechen zu lassen. Außerdem springt der Staat selbst als Nachfrager ein, um Engpässe ansatzweise auszugleichen.
Im konjunkturellen Aufschwung muss (und kann) dann an dieser Stelle wieder gespart werden. Zudem können die Steuern angehoben werden, um die Kassen wieder zu füllen.

Das ist mir klar. Die Geldmenge ist für die Wirtschaft aber nun mal entscheidend. Statt die Geldmenge auf Grund der weltweiten Rezession senken zu können, muß die Geldmenge immer schneller steigen (Urache Schuld/Zins)...was wiederum krisenverschärfend wirkt.
Keynes gat das heutige reine Schuldgeldsystem, und damit die (theoretische) Möglichkeit der unendlichen Geldmengenausweitung, überhaupt nicht vorrausgesehen. Seine Theorien haben ein edelmetallbasiertes System im Fokus.
 
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