Ein Foto, das die Welt veränderte
Draufklicken, hat gute Qualität.......
"Oh mein Gott, schaut euch dieses Bild da an", sagte Bill Anders auf einmal, nachdem Kommandant Frank Borman am Ende der vierten Passage über die Mondrückseite die Apollo-8-Kapsel gedreht hatte, um den Mondhorizont für eine Navigation mit dem Handsextanten besser anpeilen zu können. "Was siehst Du?", fragte Borman. "Die Erde geht auf. Wow, ist das schön!" Frank Borman fotografierte sofort diesen überwältigenden Anblick: Über der grauen Mondoberfläche wölbte sich die zu etwa zwei Dritteln von der Sonne beschienene Halbkugel der Erde, königsblau die Ozeane, von Wirbeln und Strömungen schneeweißer Wolkenbänder überlagert, und die Kontinente in Beigetönen mit dunkelgrünen Tupfern. Der "Erdaufgang" ist vielleicht das symbolträchtigste Foto, das die Raumfahrt hervorgebracht hat, sicher eines der am häufigsten veröffentlichten. Bei der Mission Apollo 8 sah der Mensch zum ersten Mal die Erde, seinen Heimatplaneten, als Ganzes aus der Distanz: als einen wunderschönen, aber auch verletzlichen Himmelskörper. Bill Anders fand dafür die Worte
"Eine großartige Oase in der Ödnis des Weltalls"
Das Foto entstand am 24. Dezember 1968, vor 50 Jahren. Mit der Mission Apollo 8 hatte der Mensch drei Tage zuvor zum ersten Mal die Schwerkraft der Erde vollständig überwunden, sich auf die Reise zum Mond begeben und befand sich mit der kleinen Raumkapsel im Schwerefeld eines anderen Himmelskörpers. Apollo 8 war ein weiterer, aber ein mutiger und extrem wichtiger Schritt der Amerikaner, das von Präsident John F. Kennedy am 25. Mai 1961 vorgegebene Ziel, "bevor das Jahrzehnt zu Ende ist, einen Menschen auf dem Mond zu landen und ihn sicher zur Erde zurück zu bringen" zu erreichen. Ein gutes halbes Jahr nach Apollo 8 wurde dieses Ziel mit der Landung von Apollo 11 und den ersten Schritten der Astronauten Neil Armstrong (1930-2012) und Buzz Aldrin (geb. 1930) im Mondstaub des Mare Tranquillitatis erreicht.
Ein wichtiger Schritt in der Raumfahrtgeschichte
Apollo 8 war in vielerlei Hinsicht einer der bedeutendsten Meilensteine auf dem Weg zur ersten bemannten Mondlandung. Das große nationale Prestigeprojekt der Amerikaner schien zwar Mitte des 60er-Jahre zunächst auf einem guten Weg. Die Vorläufermissionen des Gemini-Programms verliefen gemäß den Plänen der erst 1958 gegründeten National Aeronautics and Space Administrations, der NASA. Wernher von Braun, der so geniale wie aufgrund seiner mehr als fragwürdigen Rolle, die er im 'Dritten Reich' als Raketenentwickler für die Nationalsozialisten gespielt hatte, auch umstrittene 'Vater' des Apollo-Programms, legte ein überzeugendes Konzept vor, wie der Mondflug durchgeführt werden könnte. Hierfür ließ er eine Trägerrakete bauen, die alles in den Schatten stellte, was bis dahin Satelliten und Menschen in die Erdumlaufbahn oder Raumsonden ins All brachte. Die legendäre Saturn V – die römische Zahl V stand für die fünf F1-Raketentriebwerke von jeweils fast 8000 Kilonewton Schubkraft – hatte eine Höhe von 110 Metern, wog betankt fast 3000 Tonnen und konnte bis zu 140 Tonnen Nutzlast ins All befördern. Es ist bis heute die stärkste Trägerrakete, die je zum Einsatz kam. Das war dreizehnmal der Fall und nie kam es zu einem ernsthaften Problem.
DLR - Jubiläum: 50 Jahre Mondumrundung von Apollo 8 | https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2018/4/20181219_ein-foto-das-die-welt-veraenderte.html