Man sagt ja immer, dass Aufklärung und Bildung die Mittel seien, die solchen Unsinn beseitigen könnten. Abgesehn davon, dass sowas sehr sehr lange dauern kann, es ist auch fraglich, denn "die finsteren Mächte" sind ja stets einen Schritt voraus, wie die Kriminellen ja der polizeilichen Aufklärung auch stets voraus sind.
Man könnte annehmen, es sei ein hoffnungsloser Kampf, gegen Aberglaube und Kriminalität anzugehn.
Der Mensch steckt gefühlsmäßig einfach noch immer tief in der Steinzeit oder noch viel früher.
Wobei zu beobachten ist, dass andere Spezies wie z.B. Menschenaffen, aber auch alle anderen Tiere solche Verirrungen nicht kennen.
Was also ist in der Entwicklung (Evolution) des Menschen schiefgelaufen?
Auf Deine - von mir hervorgehobene Frage - möchte ich Dich auf die Bibel verweisen.
Ich beziehe mich dabei auf das Buch Genesis.
Der erste "Mord" war der an Abel. Sein Bruder Kain erschlug ihn, weil dessen Opfergaben wohlgefälliger von "Gott" angenommen wurden, als sein eigenes Opfer.
Abel hatte Früchte des Feldes dargebracht, während Kain ein Tieropfer gewählt hatte.
Das lag an der unterschiedlichen "beruflichen" Ausrichtung der beiden.
Abel war Bauer und bestellte das Land, Kain hingegen war "Viehzüchter" wie wir das wohl heute nennen würden.
Ich stell Dir hier mal den Text ein, auf den ich mich mit obiger Kurzfassung beziehe.
Kain und Abel
Gen 4,1 Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
Gen 4,2 Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
Gen 4,3 Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
Gen 4,4 auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,
Gen 4,5 aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
Gen 4,6 Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
Gen 4,7 Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn!
Gen 4,8 Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
Gen 4,9 Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
Gen 4,10 Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
Gen 4,11 So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen.
Gen 4,12 Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.
Gen 4,13 Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte.
Gen 4,14 Du hast mich heute vom Ackerland verjagt und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und wer mich findet, wird mich erschlagen.
Gen 4,15 Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
Gen 4,16 Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden.
Die Bibel ist ein Buch - wenn man sie vorurteilsfrei liest - das uns unendlich viel über uns Menschen und unsere Entwicklungsgeschichte erzählen kann.
Dazu muss man kein Christ sein oder irgendeiner anderen Religion zugehörig sein.
Speziell 4,7 halte ich in Bezug auf Deine Frage für sehr erhellend. Du kannst natürlich für Dich das Wort "Sünde" durch ein Dir passender erscheinendes ersetzen.
Anders formuliert würde ich einfach sagen, es bedeutet, dass jeder Mensch danach trachten sollte sich zum "Herrn" über seine dunklen Seiten oder "finsteren Mächte" zu machen.
So verstehe/interpretiere ich das jedenfalls.
Auch Tiere kennen Rivalitätsverhalten - dazu bedarf es keines Gottesglaubens.