Robert Bachmann: 18.04.2012 SHAREADDDOMAIN INFO
Bachmann: “Man darf sich nur nicht zum Opfer machen lassen!”
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Wir reden im Zusammenhang mit Diktaturen immer wieder von Opfern. Zu Recht. Es gab unzählige und deren Schicksale sind teilweise bis heute nicht ansprechend anerkannt. So hat man heute auch wieder vor der Gedenkstätte in der Leistikowstraße demonstriert und um eine angemessene Würdigung derer gebeten, die unter der kommunistischen Diktatur der DDR in eben jener Leistikowstaße einsaßen [...] Wir reden im Zusammenhang mit Diktaturen immer wieder von Opfern. Zu Recht. Es gab unzählige und deren Schicksale sind teilweise bis heute nicht ansprechend anerkannt. Robert Bachmann So hat man heute auch wieder vor der Gedenkstätte in der Leistikowstraße demonstriert und um eine angemessene Würdigung derer gebeten, die unter der kommunistischen Diktatur der DDR in eben jener Leistikowstaße einsaßen und die ihr Schicksal nicht angemessen dargestellt sehen. Ich mag den Begriff Opfer nicht mehr verwenden, er hat etwas Unterwürfiges. Mit Unterwürfigkeit haben die Schicksale dieser Menschen nichts zu tun. Sie haben aufbegehrt und wurden dafür bestraft. Zu Unrecht. Für mich sind es Widerständler. Und diese Widerständler haben einen Anspruch darauf, ihre Geschichte in solch einer Begegnungsstätte dargestellt zu wissen und ihre Erfahrungen in Zeitzeugen-Gesprächen an die nachwachsende Generation weiterzugeben. Im Land Brandenburg hat man hiermit aber immer noch Probleme. Nicht, dass man keine Ahnung um diese Viten hätte, aber die derzeitige Koalition aus SPD und der DDR-SED blockiert die Aufarbeitung des Unrechts. Das erleben wir in der Enquete-Kommission zur DDR, im Leben an den Schulen Brandenburgs, wo Lehrer nicht mit dem Thema umzugehen wissen und Schüler ein falsches DDR-Bild vermittelt bekommen. Das ist Alltag in Brandenburg. In Ministerien und Kommunalverwaltungen, an Schulen und Universitäten und eben in der Politik. Eben jene, die Verantwortung tragen dafür, dass ein solches diktatorisches System auf deutschem Boden entstehen und 40 Jahre überleben konnte, sitzen heute wieder in verantwortlichen Positionen in Politik und Verwaltung. Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, verbucht dieses unter der Vokabel Versöhnung. Versöhnung geht, aber nur mit den Widerständlern. Ich weiß nicht, mit wem er sich da versöhnt hat. Ich weiß auch, nicht in wessen Namen er das getan hat. Im Namen der Widerständler, die heute wieder Gehör eingefordert haben, kann es nicht gewesen sein. Im Land Brandenburg verweigert man sich einer angemessenen Gedenk- und Aufarbeitungskultur. Platzeck tut dies mit Rücksicht auf einen Koalitionspartner, der jeden Anspruch auf Mitsprache in einer Regierung vergeben hat. Platzeck kann dies nicht mehr einordnen. Er braucht nicht nur die SED. Er muss mit Stasi-Leuten regieren. Das ist der Stand in Brandenburg. Und die Leistikowstraße ist da eben ein Abbild des Landes. Widerstand ist weiter angesagt. Man darf sich nur nicht zum Opfer machen lassen! Robert Bachmann
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Das ist nur ein Zitat, schon wieder ist man ein Opfer und die alten Zuträger und die ehemaligen Stasigenossen leben in Saus und Braus!