(...)Wenn die kleinen Gruppen sich vernetzen sollen, um gemeinsame Ziele zu erreichen, wirst Du auch auf dieser Ebene das Problem einer Repräsentation dieses gemeinsamen Willens haben. Und so weiter, bis ganz nach oben. Du hast dann nicht Deine Vorstellung eines idealen Gemeinwesens, die Dich ehrt, mir aber naiv vorkommt, verwirklicht, sondern bist bei einer undurchsichtigen und kaum zu kontrollierenden Oligarchie gelandet. (...)
Ich kann mir lebhaft vorstellen wie dieses Konzept ohne übergreifende Koordination scheitert.
Oberkrämer sperrt die Abfahrt von der Autobahn aus Zeitmangel für die Reparatur und weil das Amtshilfeersuchen beim Polizeiabschnitt im Nebenort zu lange braucht, (...).
Was wählen wir, wenn wir unsere Stimme ABGEBEN? Das kleinere Übel? Warum wählen wir überhaupt ein Übel? Kennen wir die Kandidaten persönlich? Kennen sie uns?
Wieso werden bei großen Demonstrationen in Südeuropa und Brasilien Partei- Fahnen nicht gern gesehen? Macht erst die Not schlau? Geht´s uns noch zu gut?
Was hat sich durch Wahlen in den letzten 20 Jahren zum Positiven verändert? Warum legitimierst Du mit Deiner Stimm- Abgabe Regierungen, über die Du dann jahrelang am Biertisch meckerst?
Bist du lernfähig?
Merke: je größer eine Gruppe ist, desto korrupter wird sie. Gehe nicht ankreuzen. Beerdige Deine Stimme nicht in einer Urne. Organisiere Dich in kleinen, überschaubaren Gruppen, die sich mit anderen Gruppen vernetzen. Wähle Dich und Deine persönlichen Freunde.
"Wir" sollten zunächst einmal jeder für sich höchst individuell und von der Notwendigkeit überzeugt eine Entscheidung treffen können.
Ich hab´ viele Jahre in Neukölln verlebt und trotzdem nie den mittlerweile berühmt gewordenen Bürgermeister angesprochen oder gar gelobt für sein Engagement. Vielleicht habe ich ihn irgendwann auf der Sonnenallee getroffen? Ich erinnere mich nicht. Er, er kann auch nicht jeden kennen oder kennen lernen, wenn er seine Berufung erfüllen will.
Ja, wir wissen um den fallenden "Leistungsdurchschnitt" in der Gruppe. Einer verlässt sich auf den Nächsten; je kompetenter desto weniger Widerspruch unterhalb der Gruppe aber auch außerhalb an der Stelle, an der man fachlich nicht mehr folgen kann.
Betrifft alle. Du und ich wissen darum und widersprechen. Auch nur eine Interessensgruppe gewissermaßen
Um eine Änderung zu vollziehen muss es donnern aber nicht krachen.
Im ersten Schritt entscheiden sich vor allem auch die Nichtwähler zur Wahl einer Partei, die neben all den Dingen die dir nicht passen auch zeigt, dass ihr deine Stimme am Herzen liegt.
Bei so vielen Aufstockern und Hartz-IV-Empfängern sollten genug Menschen an der Wahl interessiert sein wenn sie denn mitbekommen haben, dass sie ihre eigene Situation durchaus der SPD und der CDU anlasten können.
Zweiter Schritt (weil nun mal nicht alles auf ein Mal geht):
Nach der Wahl am Ball bleiben und zum Beispiel eine zwingende Volksabstimmung vor einer Militäraktion in Stein meißeln. Und nach einem Jahr Amtszeit einem Minister Ministerverbot per Abstimmung verordnen.
Durch Volksbegehren.
Durch Mitbestimmung.
Mit einer eigenen Entscheidung.
Durch Bürgerbeteiligung und nicht dem "Wahlboykott" (Ich hab´ das in Gänsefüßchen gesetzt, da ich das Wort "Boykott" in "Vorwand gegen eine eigene, Mühe kostende Entscheidungsfindung" ersetzen müsste.
Aber das wäre ein bekloppter Satz und lässt sich mit diesem Nachsatz besser hervorheben.
).
Noch haben wir die Wahl.
Nutzen wir sie doch vor allem dafür, dass wir sie weiterhin nutzen können!
So viele Parteien werden ja eher nicht deinen Geschmack treffen um keine Entscheidung treffen zu können.
Und wenn es doch so viele sind dann nimm´ halt einen Würfel - aber geh´ doch bitte zur Wahl!
Da gibst du nicht nur deine Stimme ab.
Du reichst dort deine für dich selbst entschiedene Position schriftlich ein.
Alles außer CDU oder SPD. Alle vier Jahre und in Zukunft vielleicht alle drei Jahre.
Damit wir nicht so schnell wahlmüde werden
Das ist machbar.