Intuition, Wirklichkeit und ein gutes Weltbild
Dazu sollte in der Schule einiges gelehrt werden - gute Experten sollen da was ausarbeiten. Nachfolgend ein bisschen Text dazu:
Weisheit und Wissen kommen mit dem Alter. Man braucht Jahrzehnte. Es hat seinen guten Grund, dass der deutsche Bundespräsident mindestens 40 Jahre alt sein muss (siehe
Artikel 54 GG) und dass viele Menschen (wenn überhaupt) erst nach Jahrzehnten Bedeutendes geleistet haben und nicht schon unter 18. (
Weisheit und Wissen kommen mit dem Alter)
"Der Verstand ist in der Philosophie das Vermögen, Begriffe zu bilden und diese zu (wahren) Urteilen zu verbinden. ..."
Verstand
"Vernunft bezeichnet in der modernen Verwendung ein durch Denken bestimmtes geistiges menschliches Vermögen zur Erkenntnis. ..."
Vernunft
Vernunft und Verstand scheinen mir bei der Wahrheitsfindung helfen zu können. (
Allahu akbar)
Menschen sollten sich um Selbsterkenntnis bemühen und ihre Wahrheit/Realität erkennen, anstatt sich zu belügen. Manche haben ein falsches Weltbild und halten daran fest und zwar typischerweise weil sie selbst zu schlecht sind und das nicht wahrhaben wollen. Anstatt zu bereuen und sich zu bessern, leben sie weiter schlecht und in der/ihrer Lüge. (
Die Wahrheit steht fest)
Zwei Menschen können die gleiche Temperatur unterschiedlich empfinden - dieser Umstand, diese beiden Menschen mit ihrem individuellen Empfinden (Subjektivität) sind auch ein Teil der (einen, objektiven) Wahrheit, Realität und Wirklickeit.
Jeder hat eine subjektive Sicht auf die eine, wahre Wirklickeit. Diese subjektive Sicht kann falscher, richtiger oder im Rahmen der Möglichkeiten (z.B. Mensch) optimal und so richtig wie möglich sein. Weil ein Mensch total beschränkt ist, sieht er nur einen sehr kleinen (unfassbar winizigen) Teil der Wirklichkeit. Das menschliche Weltbild (geistige Vorstellung von sich, der Welt und weitere Daten) sollte daher auf den jeweiligen Ort und Zeit des Menschen optimiert sein, was ganz natürlich durch aktuelle Informationen geschieht.
Ein möglichst gutes Weltbild ist möglichst fehlerfrei, also auch widerspruchsfrei und hat möglichst die wichtigsten Informationen.
Etwas Wahres ist zu allem anderen Wahren widerspruchsfrei. Die Wahrheit ist die größte Menge alles untereinander Widerspruchsfreiem und zur Realität Passendem.
Wahrheit = was richtig ist, was stimmt.
Realität = das, was existiert.
Wirklickeit = Wahrheit und Realität (über diese Definition kann man streiten).
Die wahre Realität ist überall. Abstrakte Wahrheiten kann man nicht direkt sehen/messen aber schlußfolgern. Vernunft und Verstand können dabei helfen.
Da sollte man sich nicht zu sehr in Worten verlieren, sondern einfach versuchen, die Wahrheit, Realität und Wirklickeit möglicht gut zu erkennen.
Intuition kann nützlich sein, man sollte auf sein Bauchgefühl achten aber es auch prüfen. Eine einfache Regel dazu ist, dass man etwas lieber nicht macht, wenn man davon nicht überzeugt ist und wenn man es nicht unbedingt tun muss (Vermeidungsgrundsatz). Ein einfaches Beispiel dazu ist "eigentlich sollte ich X tun aber ich habe keine Lust dazu, wobei X z.B. irgendeine normale/übliche soziale/gesellschaftliche Handlung ist". Wenn das Bauchgefühl dagegen spricht, dann ist die Frage, welche Folgen das hätte. Wenn X nicht zu tun bedeutet, dass man dann keine Sozialhilfe mehr bekommt (auf die man angewiesen ist) oder keinen gültigen Führerschein mehr hat, dann sollte man X vielleicht doch tun und zwar möglichst anständig. Wenn X dagegen bedeutet, dass man sich mit eigentlich ungeliebten Menschen trifft, sich dabei doof vorkommt und unbehaglich fühlt, dann sollte man X vielleicht sein lassen. Ein Klassiker ist eine Bekanntschaft, wo der Verstand sagt: "eigentlich ist sie relativ hübsch, nett, intelligent und gut situiert", die sollte ich weiter daten/treffen aber das Bauchgefühl sagt: "keine Lust, das läuft irgendwie nicht wirklich, da habe ich Bedenken" und eine Erklärung dazu kann auch die eigene Psyche sein. Noch ein typisches Beispiel: "eigentlich sollte ich Y essen aber ich würde lieber Z essen" - da sollte man sich um einen guten Kompromiß aus (jeweils hinreichend) gesunder Ernährung, Schmackhaftigkeit, Preisgünstigkeit und Verfügbarkeit suchen.
Menschen nutzten nicht so sehr beliebige abstrakte Wahrheiten als gute Entscheidungen, was sie tun sollten und da lautet mein Motto: Keep it simple, stupid (
KISS-Prinzip). Menschen sind klein, dumm und beschränkt - da können einfache und bewährte Regeln und Denk-/Handlungsmuster hilfreicher sein als komplizierte Thesen/Gedankengebäude.
Ein Grund für falsche Ansichten/Thesen ist ein falsches Weltbild, das man sich erhalten möchte. Man such dann nicht nach Wahrheiten, sofern diese dem eigenen falschen Weltbild widersprechen, sondern versucht Widersprüche verzweifelt zu ignorieren und macht sich stattdessen Gedanken (Thesen, schreibt Beiträge), die zum eigenen falschen Weltbild passen. Ein typischer Grund oder Aspekt/Zusammenhang für ein falsches Weltbild ist die eigene Schlechtigkeit/Ungläubikeit, siehe auch
6. Die nicht geglaubt haben - und denen es gleich ist, ob du sie warnst oder nicht warnst -, sie werden nicht glauben.
7. Versiegelt hat Allah ihre Herzen und ihre Ohren, und über ihren Augen liegt eine Hülle, und ihnen wird schwere Strafe.
2. Die Kuh (Al-Baqarah)
Wer eher gut ist, hat weniger Widersprüche zu den Gesetzen und der Gesellschaft und will sich diesen Zustand erhalten. Bei einem eher guten/richtigen Weltbild fallen Fehler/Irrtümer als Widersprüche eher und stärker auf (es ist naheliegender, den Widerspruch zu klären oder das Falsche abzulehnen als sein eher richtiges Welbuld dem Widerspruch anzupassen) aber bei einem schlechten Weltbild stört andauernd die Wirklichkeit.
Menschen mit einem falschen/schlechten Weltbild haben sich daran gewöhnt und es quasi täglich trainiert, lästige Widersprüche zwischen der Wirklichkeit und ihrem falschen Weltbild zu ignorieren. Anstatt Wahrheiten/Erkenntnisse zu suchen, suchen sie Gedanken, die zu ihrem falschen Weltbild passen und ignorieren verzweifelt Hinweise auf Wahrheiten, die nicht zu ihrem falschen Weltbild passen.
Ein womöglich beliebter/verbreiteter Trick zu Selbsttäuschung und zum Erhalt eines falschen Weltbildes sind falsche Behauptungen/Gleichsetzungen/Folgerungen zur Bewertung, z.B.
- "das ist nicht mit dem Herzen gedacht, also ist es falsch"
- "das ist mit dem Herzen gedacht, also ist es richtig"
Alternativ "das ist rechts", "das ist links", "das ist satanisch", "das ist nicht menschlich", "das ist nicht sozial", "das ist nicht gendergerecht", "das schadet dem Klima", "das ist
System 1 (schnelles) Denken", usw. Man ordnet dabei etwas in eine Kategorie ein, die man leicht und für sein falsches Weltbild unkritisch bewerten kann. Man hat mit der Einordnung bereits die Bewertung vorweg genommen und zwar ohne gründlich nachzudenken mit einem spontanen Vergleich. Diese Einordnung und Bewertung kann falsch sein aber man vermeidet dabei die direkte Erkenntnis, dass eine zum eigenen falschen Weltbild unpassende Aussage (eher) richtig ist.
Ein weiterer Trick kann sein, dass man einen kleinen Punkt herausgreift, wo man sich einbildet, recht zu haben und dass der andere einen Fehler gemacht hätte und überträgt das dann auf den ganzen eher richtigen Beitrag, wobei man viele Wahrheiten ignoriert. Siehe auch
Wahrheit, Realität und Wirklickeit.
Kinder sollten in der Schule dazu motiviert werden, sich um ein möglichst gutes Weltbild zu bemühen. Derzeit müssen Kinder in der Schule Sachen pauken, die man für richtig und wichtig hält, was ja auch ein guter Ansatz ist (vor allem, wenn tatsächlich das wichtigste Richtige gelehrt wird) aber Kinder sollten auch zur Akzeptanz der Wahrheit motiviert werden, z.B. mit ein paar Negativbeispielen, wo Menschen die Wahrheit abgelehnt hatten und kläglich scheiterten. (alles imho)