Die AfD verkneift es sich mit Absicht und System, nicht als Zauberlehrling aufzutreten und allen Problemen eine Sofortlösung gegenüberzustellen, die nur eines sein könnte, nämlich unrealistisch. Das empfinde ich als wohltuend. Viele Schwierigkeiten können nicht ad hoc gelöst werden, weil sie durch die üblichen und auch notwendigen internationalen Verflechtungen entstehen. Man darf auch nicht vergessen, dass diesen Schwierigkeiten auch etliche Problemlösungen gegenüberstehen. So ist ja der Euro entgegen der vielen schäumenden Anfeindungen bisher ein echter Problemlöser für ein exportabhängiges Land wie Deutschland gewesen.
Ja, auch die AfD wettert gegen den Euro, diese Position ist ja sozusagen AfD-DNA. Es ist doch Sinn einer Opposition, nicht die positiven Seiten deutscher Politik zu bejubeln, das erledigt die Regierung natürlich gerne selbst, sondern den Finger auf die offenen Wunden zu legen. So ist z.B. der Euro durch die Einbindung in internationale Währungssysteme natürlich auch unkontrollierbaren Fremdeinwirkungen ausgesetzt. Ein Rückkehr zur D-Mark könnte dies verbessern. Die mit einer solchen Kehrtwendung verbundenen Nachteile muss eine Opposition nicht betonen, das wiederum ist Aufgabe der Regierung...
Die Gegner der AfD sollten sich besinnen, dass Kritik an der Regierungsarbeit demokratisches Grundprinzip ist und keine Gotteslästerung. Dabei muss sie keineswegs einen Gegenentwurf zu aktuellen Regierungsbeschlüssen vorstellen. Ich gestehe aber zu, dass ein solches Vorgehen hilfreich für die nächsten Wahlen wäre.