Du stellst exakt die Frage, bei der man sich zwischen "Idealismus" und "Materialismus" entscheiden muss.
Ich dachte ja, Du hättest sie für dich längst beantwortet.
Natürlich bin ich Materialist.
Genauso wie Goethe. Oder Marx.
Nein, ich habe DIE Frage für mich nicht final entschieden. Ich bin schließlich Agnostikerin. Das sind diejenigen, wo "fundamentale Atheisten", die sich oft dem Nihilismus nähern, behaupten, dass diese sich nicht würden entscheiden können und demnach feige seien.
Das sehe ich nicht so. Viel mehr halte ich es für eine Vermessenheit, die Fragen, die seit Anbeginn der Menschheit an diese beschäftigen so quasi als selbst ernannter Wissenschaftler final mit "Punkt, Ausrufezeichen, so ist es" zu beantworten. Ich komme hier wieder auf den Spruch von den Dingen zwischen Himmel und Erde zurück, die unsere Schulweisheit sich nicht träumen lässt.
Man muss sich nicht entscheiden. Man darf durchaus den Zweifel hegen.
Wissenschaft war immer endlich. Neues erforscht, schon ging es weiter. Und die Erkenntnisse überholten sich immer wieder.
Es gibt nun einmal den Begriff des "Glaubens", anwendbar auf alle Gebiete. "Ich glaube, dass morgen schönes Wetter wird" - und trotz Vorhersage regnet es. "Ich glaube, dass du ehrlich bist" - und der andere lügt dennoch "die Hucke voll".
Religion und Wissenschaft besitzen in meinen Augen das Bindeglied der Philosophie. "Dass ich erkenne, was die Welt, im Innersten zusammenhält". Und die Antwort: "Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir...."
Ich frage mich, warum Menschen gegen die eigenen "Ungläubigen" wettern. Worunter sie diese verstehen, die nicht das Vorhandensein von Unerklär- und Unerforschbarem abstreiten. Was haben diese Menschen denn davon, andere von ihrer eigenen "Ungläubigkeit" überzeugen zu wollen? Wissenschaftsausgerichtet. Nach dem Motto: Ich glaube nur, was ich sehen, schmecken, fühlen, hören etc. kann. Fantasielos sind sie auf jeden Fall.
Ich denke, es gibt "ES". Egal, mit welchem Artikel es behaftet ist wie z.B. DIE Göttin, DIE Gaia..."Es" ist mehr als "graue Theorie" einer Nichtexistenz von "Höherem".