Die Friedensverhandlungen stehen seit Anfang April still. Die Positionen der Kriegsparteien weichen zu stark voneinander ab. In Kiev träumt man von einer Annektion der Krim und der novorussischen Republiken, von einer Massendeportation nicht regimetreuer Russen, von NATO-Manövern im Schwarzen Meer und in der ukrainischen Steppe. Sehr optimistisch. Im Herbst wird Russland in den befreiten Provinzen an der Schwarzmeerküste Wahlen und Referenda abhalten, in denen die Bevölkerung über den zukünftigen Status ihrer Provinzen entscheidet. Solche Freiheit ist leicht zu geben, aber schwer wieder zu nehmen. Will Zelensky diese Provinzen erobern, wird er es wie in Donetsk und Lugansk gegen den organisierten bewaffneten Widerstand der lokalen Bevölkerung tun. Während Russland ihr im Hintergrund alles liefert, was für die Verteidigung und den Wiederaufbau gebraucht wird.
Derweilen blufft der Westen nur mit leeren Versprechungen an Kiev. Liefert ausgemusterte Altbestände in kleinen Mengen und eine Handvoll alte Artilleriegeschütze ohne aktive Raketenabwehr. HIMARS zum Beispiel ist im Grunde nur ein LKW mit einem starkem Motor, einem verstärkten Rahmen und einer auf die Ladefläche montierten Mehrfachraketenlafette. Russland verwendet diese Art von Raketenartillerie schon seit dem 2. Weltkrieg mit großem Erfolg, hat zigtausende Geschütze in Reserve, weil sie spottbillig zu produzieren und sehr effektiv sind. Das sind die Größenordnungen, in denen Waffen fließen müssten. Wie viele hat Kiev vom Westen bekommen? 12 oder so? Lächerlich. Auch die 100 deutschen Haubitzen machen keinen Unterschied, die gehen im Hintergrundrauschen unter. Die Russen haben gigantische Arsenale, aus denen sie für Jahre schöpfen können. Die sind auf einen Angriff der NATO vorbereitet.