Nun, das Rentensystem dient ganz klar der Wahrung eines bestimmten Lebensstandards, sonst gäbe es ja eine Einheitsrente und die privaten Krankenkassen dienen ja auch dazu eine bessere Versorgung der Reichen zu sichern.
Seit wann gibt es ein Bürgerrecht, keine Steuern zahlen zu müssen oder sich aussuchen zu können, wieviel man bereit ist zu zahlen?
Das Bild ist schief, denn der gute Jäger "produzierte" ja seine Beute selber und entnahm sie der Natur. Der "tüchtige" Großverdiener entnimmt seine Beute aber dem BIP der Bevölkerung. Der gute Jäger in der Moderne ist ja nicht der, der viel in das BIP hineingibt, wie der Jäger der Steinzeit, sondern der der viel herauszieht.
Derzeit tragen überwiegend die Reichen via Privatversicherung das Gesundheitssystem. Die These, mittels Krankenversicherung würden die Reichen ihre Versorgung sichern, halte ich für gänzlichst falsch. Der Tenor der Bundesärztekammer sieht auch das bestehende duale System von GKV und PKV als einen wichtigen Faktor der Stabilität und Finanzierung des GEsundheitswesens. NAtürlich könnte man jetzt die Ärzte unter Generalverdacht stellen, nur ordentlich abkassieren zu wollen. Inwiefern solche Vorwürfe tragbar sind, vermag ich nicht zu sagen, da ich kaum Mediziner kenne.
Das Bürgerrecht bezieht sich nicht auf den grundsatz keine Steuern zahlen zu müssen, sondern auf das Recht privaten Besitzes. Besitzindividualismus wird ansonsten durch Steuersätze, die rein auf einer Gleichstellung aller Einkommen abzielen, untergraben. Hier gilt es aus meiner Sicht eine Angemessenheit zu finden. Dabei denke ich durchaus, dass unterschiedliche Steuersätze sinnvoll sind und damit diete und relative Belastung sich nach Lebenslage unterscheiden soll. Jedoch sollte man weg von der Mentalität kommen, dass man einfach die Reichen abschröpfen kann, zumal der deutsche Staat kein Einnahme- sondern ein Ausgabeproblemn hat. Die Mehrbelastung behindert letztendlich das Wachstum, obgleich Pessimisten ja nur die Reichen begünstigt sehen. Ich denke, dass die gesamte Gesellschaft profitiert. Das macht sich jedoch eher versteckt bemerkbar. Etwa durch die Erweiterung von Produktvielfalt.
Das Jägerbeispiel taugt ohnehin wenig. Oder sollte man glauben, dass das Fleisch gleichberechtigt geteilt wurde? Der Häuptling durfte sich das Filet rausnehmen, der Rest musste den Rest nehmen. In dieser Analogie jetzt zu skizzieren der Reiche (sind ja ohnehin alle gleich) schneidet sich seinen Anteil aus dem BIP heraus, wirkt auch eher ungelenkt. Diesen Anteil gäbe es ohne Unternehmertum, Risikobereitschaft und dergleichen kaum.
Um noch einen neuen Punkt einzuwerfen: Ich bin der Überzeugung, dass man mit der Polarisierung von Arm und Reich aufhören sollte. Viel mehr sollte man konkrete Ziele setzen. Die Belastungen für die Umsetzung sollten dann, wenn auch nicht unbedingt paritätisch, so doch auf alle Bevölkerungsgruppen verteilt werden. Spricht man von Steuererhöhungen, sollte das alle treffen.