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Ruder nicht rum. Du wirst bei Einstein keinen Hang zu "Gewaltlösungen" finden. Bei Marx war das sogar Kern seiner Thesen.

Das ist falsch. Marx propagierte sie nicht, sondern er behauptete, daß sie unausweichlich ist, ob wir sie wollen oder nicht. Man kann jetzt zwar darüber streiten, ob derart weitreichende Aussagen über die Zukunft zulässig und vertretbar sind - ich denke nicht -, aber die aktive Herbeiführung der gewaltsamen Aufhebung des Marx´schen Grundwiderspruchs haben erst seine Nachfolger, insbesondere Lenin und seine Kumpane, propagiert. Wobei Lenin gleich zwei Verfälschungen vornahm: erstens vertraute er nicht auf die Marx´sche Formulierung der quasi naturgesetzlich vorgezeichneten Entwicklung der kapitalistuischen Gesellschaft, sondern meinte dies selbst in die Hand nehmen zu müssen, zweitens aber verachtete er insgeheim den von Marx festgemachten Protagonisten dieser Entwicklung, das Proletariat. Er nannte es verächtlich Arbeiteradel und meinte, ihm eine handelnde Avantgarde, die Partei, die immer recht hat, überstülpen zu müssen. Dies ist der Sündenfall der Linken, hat aber eben mit Marx nur indirekt zu tun. Marx hätte zudem die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn er noch erlebt hätte, daß die russischen Revolutionäre die Grundvoraussetzung seiner Analyse, daß nämlich die Aufhebung des Kapitalismus von seinen Opfern, dem verelendeten Industrieproletariat, ausgehen wird, aufgegeben haben und in dem denkbar verfehltesten Protagonisten, dem rückständigen bäuerlichen Rußland angedient haben.

Allerdings bleibt festzuhalten, daß Marx die bis heute tiefsinnigste und tiefschürfendste Analyse der Entfremdung des Menschen durch den sich entwickelnden und entfesselten Kapitalismus vorgelegt hat. Dies bleibt sein Verdienst und wartet immer noch auf seine Widerlegung und die Entfremdung auf ihre Aufhebung. Und alle seine Gegner müssen sich fragen lassen, was sie denn zur Humanisierung der menschlichen Gesellschaft beigetragen haben.
 

Th.Heuss

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Mensch Schnafu du bist doch Sozioklologe. Die Entfremdung bei Marx ist an der konkreten Gestalt des Arbeits entwickelt und die hat sich schon lange vor Lenin verflüchtigt und damit war alles obsolet.
Selber denken !
Marx ist murx.
 
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Das ist falsch. Marx propagierte sie nicht, sondern er behauptete, daß sie unausweichlich ist, ob wir sie wollen oder nicht. Man kann jetzt zwar darüber streiten, ob derart weitreichende Aussagen über die Zukunft zulässig und vertretbar sind - ich denke nicht -, aber die aktive Herbeiführung der gewaltsamen Aufhebung des Marx´schen Grundwiderspruchs haben erst seine Nachfolger, insbesondere Lenin und seine Kumpane, propagiert. Wobei Lenin gleich zwei Verfälschungen vornahm: erstens vertraute er nicht auf die Marx´sche Formulierung der quasi naturgesetzlich vorgezeichneten Entwicklung der kapitalistuischen Gesellschaft, sondern meinte dies selbst in die Hand nehmen zu müssen, zweitens aber verachtete er insgeheim den von Marx festgemachten Protagonisten dieser Entwicklung, das Proletariat. Er nannte es verächtlich Arbeiteradel und meinte, ihm eine handelnde Avantgarde, die Partei, die immer recht hat, überstülpen zu müssen. Dies ist der Sündenfall der Linken, hat aber eben mit Marx nur indirekt zu tun. Marx hätte zudem die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn er noch erlebt hätte, daß die russischen Revolutionäre die Grundvoraussetzung seiner Analyse, daß nämlich die Aufhebung des Kapitalismus von seinen Opfern, dem verelendeten Industrieproletariat, ausgehen wird, aufgegeben haben und in dem denkbar verfehltesten Protagonisten, dem rückständigen bäuerlichen Rußland angedient haben.

Allerdings bleibt festzuhalten, daß Marx die bis heute tiefsinnigste und tiefschürfendste Analyse der Entfremdung des Menschen durch den sich entwickelnden und entfesselten Kapitalismus vorgelegt hat. Dies bleibt sein Verdienst und wartet immer noch auf seine Widerlegung und die Entfremdung auf ihre Aufhebung. Und alle seine Gegner müssen sich fragen lassen, was sie denn zur Humanisierung der menschlichen Gesellschaft beigetragen haben.

Ich habe Marx auch nicht unterstellt, ähnlich wie Lenin, Gewalt gewollt zu haben. Er wußte aber darum, daß eine Lösung in seinem Sinn nur so möglich ist und hat seine Schriften trotzdem veröffentlicht. Deswegen kann man ihn nicht gänzlich von der Verantwortung für die Wirkung seiner Schriften freistellen und die "Schuld" allein denen zuschieben, die sich bei ihren Handlungen auf seine Schriften beriefen.
 
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....

Warum sollte ich also? Du siehst den feinen Unterschied zwischen uns beiden? Also mal bitte nicht weiter 'rumrudern, von wegen "Anspruchsdenken" und "rumsitzen und warten, dass mir einer die Karre anschiebt". ;)

Du hast Marx'ens Fehleinschätzung schön beschrieben, alle Achtung.

Dein letzter Satz sagt mir "der Stachel sitzt tief". :winken:
 

wodim

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Die Entfremdung bei Marx ist an der konkreten Gestalt des Arbeits entwickelt und die hat sich schon lange vor Lenin verflüchtigt und damit war alles obsolet.
Die hat sich nicht verflüchtigt, die ist heute noch aktuell. S. unsere Diskussionen um HartzIV:

http://www.politik-sind-wir.de/show...der-Enteignung?p=126757&viewfull=1#post126757

Ich habe Marx auch nicht unterstellt, ähnlich wie Lenin, Gewalt gewollt zu haben. Er wußte aber darum, daß eine Lösung in seinem Sinn nur so möglich ist und hat seine Schriften trotzdem veröffentlicht.
Ich bin mir nun sicher, dass er das nicht wusste. Warum er es (noch) nicht besser wusste (die "gewaltlose", also kompliziertere Lösung) - naja, wie gesagt, müßig, jetzt noch darüber zu spekulieren.

Deswegen kann man ihn nicht gänzlich von der Verantwortung für die Wirkung seiner Schriften freistellen und die "Schuld" allein denen zuschieben, die sich bei ihren Handlungen auf seine Schriften beriefen.
Bringt jetzt auch nichts mehr, weiter zu suchen, wer nun welchen Teil der "Schuld" trug.

Du hast Marx'ens Fehleinschätzung schön beschrieben, alle Achtung.
Und aus den Fehlern gelernt, das übersiehst du wieder geflissentlich.

Du siehst den feinen Unterschied zwischen uns beiden? Also mal bitte nicht weiter 'rumrudern, von wegen "Anspruchsdenken" und "rumsitzen und warten, dass mir einer die Karre anschiebt". ;)
Dein letzter Satz sagt mir "der Stachel sitzt tief". :winken:
Völlig falsch. Was für ein "Stachel" sollte das sein? Wie du siehst, ist mein Vorhaben das genaue Gegenteil der "Entfremdung von der Arbeit" (also "Marx-konform"), aber auch (entgegen der Marxschen These) von "Privateigentum an Produktionsmitteln" abhängig. Also bitte, lass' dein "Rumrudern". ;)
 
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Mensch Schnafu du bist doch Sozioklologe. Die Entfremdung bei Marx ist an der konkreten Gestalt des Arbeits entwickelt und die hat sich schon lange vor Lenin verflüchtigt und damit war alles obsolet.
Selber denken !
Marx ist murx.
Abgesehen von den sinnverstellenden sprachlichen Unzulänglichkeiten: das beweis erst mal.
 

Th.Heuss

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Abgesehen von den sinnverstellenden sprachlichen Unzulänglichkeiten: das beweis erst mal.

Vielleicht hängen meine sprachlichen Unzulänglichkeiten dann doch mit der permanenten BILDlektüre zusammen, aber nur vielleicht.:giggle:

Die Entfremdung liest Marx an der Verelendung des englischen Industriearbeiters in der ersten Hälfte des 19.JHDs. ab. Denen ging es wirklich dreckig.
Im bismarckschen Deutschen Reich war es Ende des Jahrhunderts schon komplett anders. Der Arbeiter bei Krupp hat knüppelhart gearbeitet ( manche hier im Forum bräuchten einen Traumatologen ) aber er war alles anderer als elend, er war stolz die berühmten Kanonen herstellen zu dürfen. Für den Kruppianer war Marx damals schon murx.:))
 
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wodim

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Im bismarckschen Deutschen Reich war es Ende des Jahrhunderts schon komplett anders. Der Arbeiter bei Krupp hat knüppelhart gearbeitet ( manche hier im Forum bräuchten einen Traumatologen ) aber er war alles anderer als elend, er war stolz die berühmten Kanonen herstellen zu dürfen.
Klar. Und später in zwei Weltkriegen froh, "unabkömmlich" zu sein und nicht an der Front verheizt zu werden.
 

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