Da müsstest du mehr ins Detail gehen. Was heißt damals? Also wenn du das Damals vom Anfang des 20. Jahrhundert meinst, dann waren das Linke von einem ganz anderen Schlag als heute. Die waren auch ganz anders als die verblendeten 68er. Für die frühen Linken waren Begriffe wie "Nation" und "Vaterland" nicht per se negativ konnotiert, sie kamen sogar noch in deren Vokabular vor.
Ich denke hier an einen Ernst Thälmann, der sagte:
Diese Linken waren nicht von vornherein vaterlandslose Gesellen. Die haben teilweise im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft und versucht, die aufkommende soziale Frage (vornehmlich die der Arbeiterschaft) politisch zu lösen. Die wollten Antworten geben, worauf die Monarchisten nicht so wirklich eine wussten. Es ging ihnen nie hauptsächlich darum, den Nationalstaat aufzulösen. Oskar Lafontaine hat in diesem Zusammenhang mal richtigerweise und sinngemäß gesagt, Sozialstaat und Nationalstaat können nur ein und dasselbe sein. Wenn Linke also den absolut gerechten Sozialstaat wollen - und das ist bekanntermaßen ihr vorrangiges Ziel - müssen sie zwangsläufig auch den Nationalstaat wollen, weil man dieses erklärte Ziel in keiner anderen Form konstituieren kann.
Diese Beschreibung der US-amerikanischen Zustände halte ich für reichlich pauschalisiert. In den USA kommt es heute noch sehr wohl darauf an, welcher Herkunft man ist. Und das nicht erst seit Trump. Wenn man sich mal die Arbeitsproduktivität und Kriminalität der Schwarzen und Hispanics ansieht, dann wird sehr deutlich, warum die weißen, europäischstämmigen Amerikaner um das hart erarbeitete Erbe ihrer Vorväter fürchten. "Rassenunruhen" ist dort seit Jahrzehnten ein völlig geläufiger Begriff; in Deutschland noch unvorstellbar. Zwar schwebt über allem der "American Dream", der zeitweise wie ein Kitt die Gesellschaft zusammenhält, aber dessen Wirkung verpufft zusehends, und dann hauen die sich da drüben richtig die Köpfe ein.
Zu deinem Beispiel, dass man in Deutschland auch nach 30 Jahren noch immer der Türke sei: Mach dir doch mal die Mühe und frage 10 Türken aus deinem Umkreis, ob sie Deutsche oder Türken sind. Wir beide kennen die Mehrzahl der Antworten jetzt schon.
Sowohl die Sympathien zu Erdogan und seinem Referendum und das vehemente Beharren auf die Doppelstaatlichkeit sollten dir vor Augen führen, dass die türkische Gemeinde in Deutschland keine Deutschen sein wollen. Sie sind - wie meiner Meinung nach geschätzte 95% der in der Bundesrepublik lebenden Ausländer - nicht daran interessiert, unsere Gesichte zu verstehen, unsere Werte anzunehmen, unsere Traditionen zu pflegen und unsere Kultur wertzuschätzen, sie sind aus weitaus weniger ehrbaren Gründen da: sie wollen den Sozialstaat infiltrieren und mit dem kleinstmöglichen eigenen Beitrag an dem Wohlstand unserer Ahnen teilhaben.
Der ursprüngliche Nationalismus hatte sich zur Aufgabe gemacht, eine weitgehend ethnisch homogene Gruppe in einem Nationalstaat zu vereinigen. Das geschah in Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten recht spät. Jener Nationalismus sah sich aber keiner millionenfachen und illegalen Einwanderung minderqualifizierter Menschen ausgesetzt.
Jemanden als Nationalisten oder Nazi zu bezeichnen, weil er die multikulturelle Gesellschaft ablehnt, ist im Grunde schlichtweg falsch, weil diese beiden politischen Ideologien sich diesem Problem der Masseneinwanderung niemals ausgesetzt sahen. Das Aufbrechen der deutschen Nation von innen her und die Verwässerung der deutschen Identität begann mit dem Moment, in dem die Gastarbeiter nicht mehr in die Heimat zurück mussten und sogar noch ihre Familien nachholen durften und als die 68er richtig im Saft standen, um Deutschland langfristig zu zerstören. Diese Linken müssen die natürlichen Feinde eines aufrechten Deutschen sein, keine Linken eines Schlages von beispielsweise Thälmann.