Du gehst davon aus, dass einmal beschlossene Sanktionen für immer da sein werden. Trotz all der Muskelspiele: nicht nur wir, sondern auch Russland kann sich das nicht ewig leisten. Man wird sich da früher oder später auch wieder einig werden. Es ist nur wichtig, dass wir zeigen: wir können auch ohne euch, aber wir müssen nicht.
Die Alternative wäre sonst, dass wir unumwunden zugeben müssen, zu sehr von Russland abhängig und damit erpressbar zu sein. Damit würde Moskau in Zukunft unsere Politik bestimmen. Aus uns würde damit Ukraine 2.0 werden.
Dass das nicht passiert, lassen wir uns schon was kosten. Du kannst nicht erwarten, dass Deutschland freiwillig seine Entscheidungsfreiheit aufgibt. Mit sowas wie Bündnistreue will ich gar nicht erst anfangen.
Es geht nicht darum die Entscheidungsfreiheit aufzugeben, sondern auch darum wie weit diese sinkt,
wenn die deutsche Wirtschaft schwächer wird.
Wenn man sich aus Abhängigkeiten befreien will, dann sind Krisenzeiten ein ungünstiger Zeitpunkt.
Wir haben weltweit ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, taucht irgendwo Mangel auf, natürlich oder künstlich,
dann haben die Nachfrager keine Entscheidungsfreiheit.
Zusätzlich tanzt man noch auf mehreren Hochzeiten, man will alle Menschen vor Covid retten, man will die Ukraine retten,
man will die Demokratie retten, man will das Klima retten, man will die Autokratien/Diktaturen irgendwie besiegen/demokratisieren uvm.
Ein wenig viel für meine Begriffe. Alles wird nicht gleichzeitig gehen, wenn doch dann kostet es auch alles.