Im Grunde sind die Taliban kein Volk und bestehen nicht nur aus Paschtunen, bei den Islamisten wird ja schon so ziemlich jeder rekrutiert der dafür empfänglich ist. Beim IS ging es ja auch "Bunt" zu, bis hin zu konvertierten Weißen.
Über China kann man streiten, ich könnte mir auch vorstellen daß die Islamisten in Ihren Land auch über Geheimdienste und Millitäroperationen habhaft werden können, so ähnlich wie die Russen mit Tschetschenen. Der Versuch die Uiguren zu entislamisieren durch Umerziehungslager bringt diese nur in eine Opferrolle und treibt die Radikalisierung nur weiter voran.
Ich habe nirgends behauptet, das die Taliban ein Volk sind. Seit wann sind Partisanen- oder Guerilla "ein Volk"? Der Zusammenhang ist doch ein ganz anderer: Ist die Unterstützung für eine Guerilla in der Bevölkerung groß, kann sie nicht besiegt werden, ohne massive Kollateralschäden. Früher hat man die Ortschaften, in welche sich Guerilla zurückzog vor die Wahl gestellt: Entweder diese selbst töten/ausliefern oder die Ortschaft wird per Artillerie ausgelöscht. Bei kleineren Zwischenfällen hat man exemplarische Exekutionen unter der Bevölkerung vorgenommen. Auf die Art kommt es selbst bei größerer Unterstützung letztlich zur Ermüdung des Widerstandes. Im 19 jhd. hat das Kriegsvölkerrecht das voll abgedeckt, schließlich sind die kämpfenden Truppen (im Fall Guerilla) dafür verantwortlich, den Kampf in dicht bewohntes Gebiet zu verlegen und nicht, wie damals üblich, in offener Schlacht außerhalb von Städten auszutragen und den Krieg dann zu beenden.
Nun will man diese Methoden nicht mehr anwenden und damit kann man auch diese Kriege nicht mehr gewinnen. Der Feind kämpft asymmetrisch, nimmst Zivilisten als Schutzschilde. Werden seine Linien durchbrochen und der Nachschub abgeschnitten, versteckt man die Waffe und tarnt sich als Zivilist, bis sich wieder Möglichkeiten für Hinterhalte ergeben.
Da ist nichts zu machen, sieht man aktuell in Afghanistan. Kaum ziehen die Besatzer ab, formieren sich untergetauchte Verbände neu.
Tschetschenien ist für Russland ethnisch und kulturell verloren, die Reislamisierung und Vertreibung ethnischer Russen geht under Kadyrow, verlangsamt, weiter. Formel gehört man zu Russland. Das ist der Deal. Sollte Moskau irgend wann schwach sein, wird man sich unabhängig machen. Tschtschenische Söldner genießen weltweiten Ruf, ihre Einstellung ist bekannt. Ein Ruf in die Heimat und es geht weiter.
Und auch China kann wenig machen, weswegen sie die Uiguren nun kulturell auslöschen wollen, womit das Problem dann wohl erledigt wäre. Und China hat sich selbst keinerlei Selbstbeschränkungen auferlegt, die ziehen das jetzt durch.
Das Argument der Radikalisierung trifft nur für Strategien zu, die darauf abzielen, die eroberten Völker politisch/sozial/kulturell zu integrieren. Will man einen Gegner besiegen und setzt alle dazu notwendigen Mittel ein, spielt das keine Rolle, der Feind weiß, das er vernichtet werden soll, ist das Ziel erreicht, ist er das auch, zusammen mit einem erheblichen Teil der Bevölkerung. Stalin hat das damals auch mit den Tschetschenen so gemacht. Danach war 40 Jahre lang ruhe. Ich hatte nur festgehalten, das man eine Ethnie, die einer Ideologie wie dem Islam folgt und sich nicht integrieren lassen will, die eine Guerilla unterstützt, niemals durch humanistische Zugeständnisse in der Kriegsführung so weit auf die eigene Seite ziehen kann, das sie die Unterstützung der Guerilla einstellen und diese auszulöschen helfen. Wäre das so, es wäre hilfreich, ein paar Beispiele zu erfahren, wo dies jemals gelang.