Hallo Happy Rentner,
wen schlage ich vor und wen kann man ruhigen Gewissens wählen?
Lass´ mich diese Fragen so beantworten:
Ich musste mich selbst fragen, wieso zum Teufel ich nicht erkannte, wie ich in diesem Land Stück um Stück getreten wurde.
Weil ich es nicht kommen sah.
Wieso tat ich was?
Ich habe einmal die Grünen gewählt. Auf Empfehlung.
Ich habe auch einmal Protest gewählt, weiß jedoch nicht mehr, wen.
Ich war gar nicht zur Wahl und ich habe auch einmal den Stimmzettel ungültig gemacht.
Dann dachte ich, dass ich mich für das geringste Übel entscheide.
Alles in allem falsch.
Betrachte ich mich selbstkritisch, hatte ich doch für jede dieser Entscheidung eine Begründung.
Oder war es eine Ausrede vor mir selbst um mich vor geistiger Arbeit zu schützen?
Ich habe auf Empfehlung gewählt und musste feststellen, dass auch Grüne Atome spalten lassen.
Warum habe ich nur auf den Tipp gehört? Ich ärgerte mich darüber und dachte, ich hätte es besser sein lassen sollen.
Dann war ich gar nicht wählen. Es war mir einfach egal. Vollkommen falsche Einstellung von mir.
Helmut Kohl hatte es geschafft, mich für Politik zu interessieren. Ihm hörte ich auf Phoenix zu.
Leider sah ich nur fern und bekam nicht mit, was er sonst noch so trieb.
Dann kam Schröter. Den habe ich nicht gewählt aber von Anfang an als Mittelständler unter seiner Politik gelitten.
Ein Makel weniger, mit dem ich leben muss, weil ich mir lieber die Finger gebrochen hätte als den zu wählen.
Das geringste Übel schien eher in Betracht zu kommen. Man will ja nicht irgendwen wählen und die braunen Parteien sowieso nicht.
Auch diese Taktik schlug fehl. Denn das geringste Übel ist eben immer noch ein Übel.
Was habe ich falsch gemacht?
Ich war zu faul bzw. zu feige, eine klare Position zu beziehen.
Nicht zur Wahl zu gehen bedeutete doch nur, dass ich mich nicht kümmerte und über eine eigene Entscheidung nachdachte.
Andere fragen ist auch falsch. Damit mache ich es mir nur leicht, stehe aber nicht hinter meiner Entscheidung.
Mit dem geringsten Übel stehe ich auch nicht zu meiner Entscheidung. Es ist ein fauler Kompromiss, den ich einging.
Was will ich und wie gelingt es mir, Position zu beziehen?
Wenn ich mir die Antworten auf meine Erwartungen an die Regierung notiere und mit dem Wahlzettel vergleiche, dann kann ich ja mal nach dem Ausschlussprinzip sieben:
Denke ich, dass meine Erwartungen durch die CDU erfüllt werden?
Das war eine rhetorische Frage für die du mich jetzt bitte nicht auslachst.
Natürlich nicht.
Wie schaut es mit der SPD aus?
Die SPD hatte mir von Anfang an das Leben schwer gemacht. Zwischenzeitlich auch mit Hartz.
Das vergesse ich denen niemals, was die mir antaten.
Ein wahres, rotes Tuch in meinen Augen.
Die Grünen. Trittin und Künast.
Gasheizstrahler im Freien vorschlagen, weil in der Kneipe nicht mehr geraucht werden darf.
Ob sie nun koalieren oder sich prostituieren ist mir egal. So oder so sind die mir nicht regierungsfähig.
Kam etwas herüber, das mich bei der FDP begeisterte?
Mir fällt dazu nichts ein.
Also weiß ich für mich eigentlich schon viel mehr. Ich streiche die Parteien CDU, SPD, FDP, Grüne von der Liste.
Logisch, denn was sie in den vergangenen Jahrzehnten versauten werden sie in den nächsten vier Jahren aufrecht zu halten versuchen.
Aber ich darf mich nicht vor einer Entscheidung drücken. Das wäre verantwortungslos.
Ich darf für mich feststellen, dass es keine Partei gibt, die ich ruhigen Gewissens wählen kann.
Allein das Wort "ruhig" passt augenblicklich nicht zur Lage der Nation.
Ich muss Position beziehen, ob es mir gefällt oder nicht. Sonst ändert sich ja nichts.
Es gibt noch andere Parteien.
Da sind die Linken und die Piraten und die AfD zum Beispiel.
Nach dem Ausschlussverfahren und der Logik, nach der man Fehler nicht wiederholt muss ich mich also zwischen einer der verbliebenen Parteien entscheiden.
Dafür aber kann ich mit meiner Entscheidung leben. Ich habe Position bezogen.
Welche das in meinem Fall ist spielt keine Rolle. Wichtig ist doch, dass ich es tue.
Was habe ich zu verlieren, wenn ich mich für eine der "kleinen" Parteien entscheide?
Wäre es schlimmer, als seit Jahren mit diesen regierenden Parteien?
Schwer vorstellbar dafür andererseits eine echte Chance, die verstaubten Nischen zu reinigen.
Mehr Rat als das, was ich persönlich denke, kann ich dir nicht geben, weil ich für mich bereits eine Position bezogen habe und überzeugt bin, dass das jeder für sich selbst tun sollte.
Der nächste Schritt obliegt entsprechend deiner Verantwortung (vor dir selbst).
Lieben Gruß