Gar nicht auszudenken wenn Saddam die ganzen Atomsprengkörper, die nie gefunden wurden, eingesetzt hätte...:rolleyes2:
Die Notwendigkeit Saddams Herrschaft zu beenden war gegeben.
Der Mann musste weg.
Unter bzw. gerade wegen seiner Herrschaft sind weit mehr Menschen ums Leben gekommen als im anschließenden Krieg zur Beendigung dieser und all der nachfolgenden Konflikte nach diesem Krieg bis einschließlich heute.
Dies ist ein belegbarer Fakt welcher übrigens nirgends auf der Welt - gleich von welchem Staat und gleich von welchem Politiker - bestritten oder angezweifelt wird.
Der Mann war ein Massenmörder und übelster Saddist.
Allein die Notwendigkeit seine Herrschaft zu beenden bringt aber in einem demokratischen Staat nicht zwangsläufig die erforderliche Mehrheit um dies auch tun zu können.
Ohne vorgeschobene und erfundene Atomwaffen Saddams hätte es nie eine Mehrheit im US-Senat für den zweiten Irakkrieg gegeben.
Also ja: Die Waffen waren erfunden und die USA haben die ganze Welt belogen. Das kann und muss man ihnen vorwerfen. Zumal die Amerikaner in der Wahl der Mittel zur Erreichung ihrer politischen Ziele seit jeher ein Höchstmaß an Kreativität entwickeln...
Das man Saddam "entfernt" hat, war eine Chance für den Irak.
Wie man das getan hat und welche Anstrengungen man im Nachhinein unternommen - oder besser
unterlassen - hat, steht auf einem anderen Blatt.
Gerade die Unterlassungen während und insbesondere in den Monaten direkt nach dem Krieg sind den Amerikanern schwer anzukreiden und liefern die Ursachen für den heute zerrissenen irakischen Staat.
Das bei all dem für die Amerikaner zusätzlich wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielten ist ebenfalls unbestritten und im höchsten Maße zu verurteilen.
Das dumme für Deutschland bei der ganzen Geschichte (und auch ähnlichen Geschichten) ist nur:
Wenn man sich als "Bündnispartner" der USA betrachtet, toleriert bzw. duldet (nicht akzeptiert) man auch deren Methodik
zur politischen Meinungsbildung und Machterweiterung.
Und diese Methodik ist recht einfach:
1. Wir nehmen uns einen Zielstaat, destabilieren diesen (gerne auch durch Krieg) in dem wir die bestehende Ordnung beseitigen.
2. Wir beobachten die im Nachgang um die Herrschaft kämpfenden Interessengruppen.
3. Wir unterstützen diejenige, welche für unsere eigenen Interessen am wertvollsten ist und
4. Schaffen uns damit einen vorläufigen Verbündeten von dem in der Hauptsache wir selbst profitieren.
5. Ist dieser "Verbündete" nicht mehr von Nutzen, finden wir einen Vorwand um das Spiel von vorn zu beginnen und haben noch den positiven Nebeneffekt damit unsere eigene Rüstungsindustrie und damit die eigene Wirtschaft zu stärken.
Einfach und konsequent - nichtsdestotrotz verabscheuungswürdig.
All das änderte jedoch nichts an der Notwendigkeit Saddam zu entmachten.
Zu verurteilen ist lediglich die Methodik, mit der man dies in Angriff genommen hat.
Das es unter diesen Voraussetzungen keine wirklich nennenswerte Beteiligung Deutschlands am Krieg gegen den Irak gab war vollkommen richtig.
EDIT:
Um richtigerweise noch etwas zum eigentlichen Thread zu schreiben:
1. Flüchtlinge müssen nicht zwangsläufig arm sein. Wenn sich einige unter denen einen Mercedes leisten können, diesen kaufen und damit Geld in unseren Wirtschaftsraum einbringen soll es mir recht sein. Begrüße ich sogar.
2. Eine Prüfung ob Flüchtlinge ein Anrecht auf staatliche Leistungen haben, muss im Einzelfall erfolgen.
3. Sollte ein Flüchtling ausreichend vermögend sein um kein Anrecht auf staatlichen Leistungen zu besitzen, hat er auch nichts zu bekommen bzw. es hat ihm dies teilweise auf die gesetzlichen Leistungen angerechnet zu werden. So wird innerhalb unseres Sozialstaats auch mit deutschen Bürgern verfahren.
4. Das es in der unter dem vorstehenden Punkt angesprochenen Verfahrensweise zu Unstimmigkeiten kommt, ist nachvollziehbar und nur natürlich wenn man bedenkt, welche Schwierigkeiten mit einer genauen Prüfung unter den gegebenen Umständen einhergehen.