So hier der versprochene Beitrag. Professor Armin Geus schreibt in seinem Essay, "die Krankheit des Propheten", im Kapitel "Schizophrenien", ab S. 73 folgendes:
Akustische Halluzinationen können durchaus als fremdartig empfunden werden, meist stehen sie jedoch in engem Zusammenhang mit dem eigenen Denken. Der amerikanische Psychiater Julian Jaynes hält sie sogar für eine Form von kognitiven Atavismus; in dem von ihm als Bicameral mind bezeichneten Zustand sei der Mensch ständig akustischen Halluzinationen ausgesetzt, die in der rechten Hemisphäre entstehen. Auch der deutsche PsychiaterPaul schröder (1873 - 1941) vertrat die Ansicht, dass eigentlich jede akustische Halluzination das Lautwerden eigener Gedanken ist. Mohammed hatte bekanntlich keine Schwierigkeiten, in den überbrachten Botschaften seine eigenen Gedanken zu erkennen, obwohl er für die Dauer der Offenbarung die Stimme des Erzengels Gabriel vernahm. Die zur Niederschrift der Suren erforderliche Rekapitulation des Gehörten einerseits und die Entscheidungen Allahs andererseits, die manchmal nur banale Konflikte im Harem des Propheten lösen sollten und immer zugunsten Mohammeds ausfielen, beruhen auf der Logik des in sich schlüssigen Wahnsystems.
Aus medizinhistorischer Sicht ist der Koran die Chronik einer Krankengeschichte, die Carl Wernicke (1848 - 1905), Professor für Psychiatrie in Breslau, schon 1906 als akute beziehungsweise chronische Halluzinose identifizierte.
Er wollte damit die akustischen, gelegentlich auch von optischen und taktilen Erfahrungen begleiteten Halluzinationen gegen alle exogen verursachten, deliranten Formen abgrenzen.
An sich auch wieder ein neuen Feld, welches da eröffnet wird. Wie konnte es Mohammed seinerzeit schaffen, die Leute hinter sich zu vereinen? Man stelle sich nur einmal vor, heute würde irgendwo ein Irrer auftauchen, welchem ein Erzengel des Nachts die göttliche Botschaft einflüsterte. Und diese Botschaft u.a. beinhaltet, dass doch Lieschen Müller von nebenan, bitte ihren Mann für den neuen Propheten verlassen solle.