" Hamed Abdel-Samads Buch über den islamischen Faschismus, das im Untertitel verspricht „eine Analyse“ zu sein, ist leider genau das nicht. Der gebürtige Ägypter Abdel-Samad will keineswegs analysieren, vielmehr legt er eine Kampfschrift vor.
Den Weg der Geschichtsklitterung geht auch Hamed Abdel-Samad. Soziale oder gesellschaftliche Zusammenhänge interessieren ihn ebenso wenig wie 1400 Jahre islamische Geschichte, Theologie oder Geistesleben. Der Begriff „Islam“ kann ja vieles bezeichnen oder beinhalten: Geschichte, Theologie, Recht, Moral, Dogmatik, Mystik, Kultur, bestimmte Lebensformen, ganze Herrschaftssysteme und so weiter. Aus der Sicht Abdel-Samads geht es aber auch viel einfacher: Islam gleich Faschismus
Der politische Islam, der Abdel-Samad umtreibt, ist keine 100 Jahre alt.
Noch hanebüchener wird es, sobald der Autor diesen „islamischen Faschismus“ rückwirkend auf die Geschichte des Islam insgesamt projiziert, ungeachtet seiner regionalen Unterschiede, der theologischen, kulturellen und sonstigen Ausprägungen. Der politische Islam, der gerade einmal 100 Jahre alt ist, soll Rückschlüsse erlauben auf 1.400 Jahre Vergangenheit? Wäre es seriös, etwa den Werdegang der Germanen bis ins heutige Deutschland hinein zu beschreiben, indem die Jahre 1933 bis 1945 als alleiniger Maßstab der Beurteilung gelten? Einmal Nazi, immer Nazi.rückwirkend bis zur Varusschlacht? Das genau ist die Methode von Abdel-Samad, nicht mehr und nicht weniger. Schamgrenzen kennt er dabei nicht. "
Dies und einiges mehr schrieb der Politik und Islamwissenschaftlicher Michael Lueders ueber Abdel Samad und dessen krude Thesen.